ISLAMABAD. In pakistanischen Teil des Punjabs haben Islamisten das Dorf Khokarki wegen Blasphemievorwürfen angegriffen. Die christliche Bevölkerung floh vor der Gewalt.
Dem Angriff nahe der Stadt Gujranwala war laut der Nachrichtenagentur AsiaNews ein Streit zwischen dem Vizepräsidenten einer christlichen Bildungseinrichtung, Mushtag Gill, und mehreren Muslimen vorausgegangen. Diese beschuldigten ihn und seinen Sohn, den Koran entweiht zu haben, da in der Nähe ihres Hauses angeblich zerrissene Koranseiten gefunden wurden.
Panik in der christlichen Gemeinde
Die Nachricht, daß Gill und sein Sohn zu einer Vernehmung auf das örtliche Polizeirevier gebracht wurden, löste Panik in der christlichen Gemeinde aus. Die Familienangehörigen verließen fluchtartig ihre Häuser und wandten sich an einen Verein, der für die Rechte religiöser Minderheiten kämpft und sich bereits bei den staatlichen Behörden um eine Konfliktlösung bemüht.
Die Umgebung von Gujranwala gehört zu den Zentren des islamischen Extremismus. In der Vergangenheit gab es zahlreiche islamistische Übergriffe auf Kirchen, Eigentum und Leben der Christen wegen ähnlicher Vorwürfe. (cs)