POTSDAM. Die Zahl der Autodiebstähle in Brandenburger Grenzgemeinden ist seit 2007 um 250 Prozent gestiegen. Gleichzeitig ist die Aufklärungsquote auf 19,7 Prozent zurückgegangen. Vor der Grenzöffnung vor drei Jahren konnte noch fast jeder zweite Fahrzeugdiebstahl aufgeklärt werden.
Brandenburgs Innenminister Dietmar Woidke (SPD) forderte nach einem Bericht der Potsdamer Neuesten Nachrichten bei der Vorstellung der Zahlen, die Probleme nicht zu beschönigen. „Was unter den Teppich gekehrt wird, wird umso heftiger diskutiert.“ Die hohe Kriminalität würde vor Ort zu erheblicher Unruhe und Sorge führen. Autobesitzern riet der Innenminister, ihre Fahrzeuge nicht mehr am Straßenrand abzustellen. Wenn möglich solle man Garagen nutzen.
Gewerkschaft der Polizei fordert mehr Beamte an der Grenze
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) forderte den Innenminister auf, den Personalabbau bei der Polizei zu stoppen und wieder mehr Ordnungshüter einzustellen. Im Rahmen einer Polizeireform sollen bis 2019 weitere 1.600 Polizeistellen abgebaut werden. Das entspricht etwa 20 Prozent der jetzigen Personalstärke.
Unterstützung erhielt die GdP vom Innenexperten der CDU-Landtagsfraktion, Sven Petke. Die Reform müsse „umgehend gestoppt“ werden. Auch die Grünen forderten den Innenminister auf, keine weiteren Polizeiwachen im Grenzgebiet zu schließen.
Woidke will trotz der Kritik an den Stellenstreichungen festhalten. Die besondere Situation der Grenzgemeinden müsse zwar berücksichtigt werden, allerdings könne man sie nicht von den Einsparungen ausnehmen. Zukünftig will der Minister dafür noch enger mit der polnischen Polizei zusammenarbeiten, hier gebe es „noch Reserven“. (ho)