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War Churchill ein Held?

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Unwort, Umfrage, Alternativ

Der Spiegel erscheint heute mit Adolf Hitler auf der Titelseite. Ist ja auch Saure-Gurken-Zeit und sonst nichts los in Berlin. Also wurde mal wieder eine jener zeithistorischen Titelgeschichten gedruckt, mit denen das Magazin nach eigener Aussage hohe Auflagezahlen erreicht.

Das neue Heft kommt also mit der Inkarnation des Bösen daher, aber Adolf Hitler ist nicht allein. Vor ihm steht Großbritanniens früherer Premier Winston Churchill. Die beiden Kriegsherren werden jedoch nicht gleichermaßen als die Kriegsverbrecher abgehandelt, die sie waren. Der Ausgang des Krieges hat Hitler eben die Schurkenrolle und Churchill die des Helden zugeschanzt, was der Spiegel nun unkritisch nachbetet. „Wie Winston Churchill die Nazis stoppte“, so lautet der Titel des Heftes.

Eine „bessere Welt hinterlassen“

Vom Kauf kann nur abgeraten werden, denn außer altbekannten Platitüden enthält es nur wenige neue Fakten. Die interessanteste ist noch die, daß es ein Treffen zwischen beiden Männern geben sollte, 1932 in München. Doch es kam nicht zustande, weil Hitler der Wahlkampf wichtiger war als das Treffen mit dem Engländer. „Wer weiß, wie die Geschichte des 20. Jahrhunderts verlaufen wäre, wenn sich der Nazi anders entschieden hätte, damals, im Frühjahr 1932“, unkt Autor Klaus Wiegrefe.

Leider stellt das Hamburger Qualitätsmagazin sich und seinen Lesern solche Fragen nicht an den wirklich wichtigen Stellen: zum Beispiel was passiert wäre, wenn die Engländer uns Deutschen 1939 nicht ohne Not den Krieg erklärt hätten.

„Die Faszination ist ungebrochen“, heißt es im Heft. Von Bill Clinton bis Helmut Kohl bewunderten alle wichtigen Leute den britischen Premierminister. Selbst der bei linken Kampfblättern eigentlich verhaßte George Bush junior wird vom Spiegel als Churchill-Bewunderer geoutet. Er habe eine „bessere Welt hinterlassen“, zitiert das Blatt den früheren US-Präsidenten.

König der verhängnisvollen Fehlentscheidungen

Eine bessere Welt? Schauen wir uns die mal genauer an: Weite Teile Europas in Trümmern. Fünfzig Millionen Menschen tot. Das halbe Deutschland, Polen, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, das Baltikum, Tschechei und Slowakei unter kommunistischer Herrschaft. Das ist die Welt, die uns Churchill beschert hat. Natürlich nicht allein. Aber mit seiner Blindheit gegenüber den wahren Kriegszielen Stalins und seiner gegen Deutschland gerichteten Kriegspolitik hat er dazu erheblich beigetragen.

Churchills Fehler sind Legion: Er hat mitgeholfen, sein Land auf antideutschen Kurs zu bringen – und zwar zu einer Zeit, als Adolf Hitler noch zur Schule ging. Danach seien Gallipoli und Versailles als Stichworte genannt; Churchill hat Italien und Japan ins Lager der Achse gedrängt und schließlich die Garantieerklärung für Polen befürwortet.

Churchill war der König der verhängnisvollen Fehlentscheidungen. Selbst wenn jemand Sympathien für England hat: Wie kann er dann einen „Staatsmann“ gutfinden, dessen Wirken vom Britischen Empire so viel übriggelassen hat wie eine Horde Siebenjähriger von einer Tüte Gummibärchen?

> Lesen Sie meine neue Kolumne „Churchills Fehler”.

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