HAMBURG. Zwei Jugendliche haben offenbar einen Bundespolizisten zusammengeprügelt und schwer verletzt, weil er sie auf das Rauchverbot in einem Regionalzug hinwies. Nach einem Bericht von Spiegel Online soll sich der Vorfall bereits am 30. März auf dem Bahnhof im niederrheinischen Wesel ereignet haben, wurde aber erst jetzt bekannt.
Danach soll der 30 Jahre alte Polizeibeamte Carsten S. von der Bundespolizeiinspektion Düsseldorf, der sich in Zivil auf dem Nachhauseweg befand, eine Gruppe Jugendliche im Regionalexpreß von Duisburg nach Emmerich auf das bestehende Rauchverbot hingewiesen haben. Als er sich als Polizist auswies, sei er massiv beleidigt worden, unter anderem mit „Fick die Bullen“, heißt es in dem Bericht.
Angriffe auf Polizisten keine Seltenheit
Auf dem Bahnhof in Wesel sei Carsten S. dann von Muhammed A., 16, und Cantekin E., 21, brutal zusammengeschlagen worden. Dabei erlitt der Polizeioberkommissar schwere Verletzungen an Kopf, Unterleib und einer Hand. Beide Täter sind der Justiz offenbar bestens bekannt. So soll gegen Cantekin E. bereits mehrfach wegen gefährlicher und schwerer Körperverletzung, Bedrohung und Raubes ermittelt worden sein. Muhammed A. wird dem Bericht nach als Intensivstraftäter geführt.
Weder die Polizei Wesel noch die Bundespolizei hatten den Vorfall bislang öffentlich gemacht. Ein Weseler Behördensprecher begründete dies gegenüber Spiegel Online damit, daß man den Vorfall nicht für wichtig genug gehalten habe. Angriffe auf Polizisten kämen inzwischen sehr häufig vor. (krk)