BERLIN. Im Jahr 2009 wurde eine starke Zunahme von Asylanträgen festgestellt. Hatte sich bereits im vergangenen Jahr die Zahl der Asylantragsteller um 15 Prozent auf über 22.000 Personen gesteigert, so zählte das Bundesinnenministerium für den Zeitraum von Januar bis November dieses Jahres bereits über 25.000 Anträge, was nochmals eine Steigerung um 24,4 Prozent bedeutet.
Alleine im November hatten zweieinhalb tausend Personen einen Antrag auf Asyl gestellt meldete das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg. Dies bedeutet gegenüber dem November des vergangenen Jahres eine Steigerung von über vierzig Prozent. Häufigstes Herkunftsland war in den letzten elf Monaten der Irak, gefolgt von Afghanistan und der Türkei. Zahlreiche Antragsteller stammen darüber hinaus aus dem Kosovo, Vietnam, Iran, Rußland, Syrien, Nigeria und Indien.
Weitere Steigerung erwartet
Zu den über 25.000 Erstanträgen kommen noch einmal rund 5.000 Folgeanträge hinzu. Im gleichen Zeitraum hat das BAMF 26.570 Entscheidungen getroffen. In 28,5 Prozent der Fälle wurde der Antrag anerkannt. Zusätzlich wurde in 5,6 Prozent der Fälle ein Abschiebungsverbot ausgesprochen. Weitere 27,1 Prozent der Fälle wurden anderweitig erledigt. Direkt abgelehnt wurden die Anträge in 38,8 Prozent aller Fälle.
Auch im nächsten Jahr rechnet das BAMF erneut mit einer deutlichen Zunahme der Asylanträge um ungefähr zehn Prozent, was eine Personenzahl von knapp unter 30.000 bedeuten würde. Begründet wird der Zuwachs mit der anhaltend schlechten Sicherheitslage im Irak und in Afghanistan. (FA)