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Längst überfällig

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Weißmann, Reich, Republik, Nachkriegsrechte

Ein Abzug der britischen Armee würde die bisherigen Stationierungsorte in Niedersachen und Nordrhein-Westfalen hart treffen. Tausende gutbezahlte Arbeitsplätze gingen verloren. Die British Forces Germany (BFG) mit ihren knapp 25.000 Soldaten und etwa 20.000 Familienangehörigen bringen jährlich 1,5 Milliarden Euro in die wirtschaftlich kränkelnden Regionen. Doch das darf kein Argument für die Beibehaltung überkommener Relikte aus der Besatzungszeit und dem Kalten Krieg sein – die Abzugspläne der britischen Tories sind daher zu begrüßen. Den betroffenen deutschen Familien zu helfen, ist eine Aufgabe von Bund und Ländern sowie der Wirtschaft.

Abgesehen von Sonderfällen wie der Deutsch-Französischen Brigade kann die Marschrichtung im 20. Jahr der Wiedervereinigung nur lauten: Ausländische Soldaten haben in einem souveränen Deutschland grundsätzlich nichts verloren. Deshalb muß Außenminister Guido Westerwelle seine als FDP-Wahlkämpfer gemachte Ankündigung in die Tat umsetzen und endlich für den vollständigen Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland sorgen. Die neue Regierung in Japan, die derzeit über eine weitere US-Truppenreduzierung verhandelt, weist den Weg: Sie hat in Archiven den geheimen Atomwaffenvertrag von 1960 gefunden. Im Januar soll die Öffentlichkeit informiert werden.

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