SCHWÄBISCH GMÜND. Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Günter Nooke (CDU), hat die mangelnde Berichterstattung der Medien über die Verfolgung von Christen kritisiert.
„Die weltweite Verfolgung von Christen, insbesondere in islamischen Staaten oder in Regionen mit muslimischer Mehrheitsbevölkerung, braucht eine angemessene Berichterstattung“, sagte Nooke auf dem Kongreß „Gedenket der Märtyrer“ in Schwäbisch Gmünd.
Zugleich kritisierte er die tendenziöse Darstellung in den öffentlichen Medien und verteidigte seine Programmbeschwerde gegenüber dem ZDF-Magazin „Frontal 21“, in dem christliche Märtyrer mit islamischen Selbstmordattentätern gleichgesetzt wurden.
Neues Selbstbewußtsein von Christen gefordert
Die Journalisten hätten hier das Grundrecht der Christen, ihren Glauben öffentlich zu bekennen, ins Unrecht gesetzt. Ein solches „mag in islamischen Ländern unklug und unangemessen sein“, dürfe aber nicht diffamiert werden.
Nooke griff die Haltung von vielen Bürgern, darunter auch Politiker und Kirchenvertreter, an, denen die Verteidigung des vollen Rechts auf Glaubens- und Gewissensfreiheit nicht so wichtig zu sein scheint, als daß sie bereit wären, dafür größere Konflikte in Kauf zu nehmen. Von Christen verlangte Nooke das gleiche Selbstbewußtsein wie von Angehörigen anderer Religionen, wenn deren Glaubensüberzeugungen angegriffen werden. (FA/Ro)
> Ein ausführlicher Bericht über den Kongreß ist in der aktuellen Ausgabe der JUNGEN FREIHEIT erschienen