BERLIN. Deutsche und in Deutschland lebende Türken unterscheiden sich erheblich in ihrer kulturellen Einstellung. Zu diesem Schluß kommt eine Studie des Meinungsforschungsintituts Liljeberg Research International. Besonders deutlich werde dieser Unterschied bei der Sicht auf Familie, Religion und Rollenverhalten in der Gesellschaft.
Dabei sei insbesondere bei jungen Türken eine „Rückbesinnung auf traditionelle Werte“ zu beobachten, erklärte Institutsleiter Holger Liljeberg gegenüber dem Tagesspiegel. Laut Studie fühlt sich beinahe jeder zweite Türke in Deutschland unerwünscht. 82 Prozent sind der Auffassung, daß die Deutschen mehr auf die Gewohnheiten türkischer Einwanderer Rücksicht nehmen müssen.
Fast jeder zweite Türke will aus Deutschland auswandern
42 Prozent der türkischen Einwanderer gaben an, eine Rückkehr in ihre Heimat zu beabsichtigen. Konkrete Pläne konnten dagegen nur vier Prozent nennen. Auch hier überwiegt der Anteil der jungen Türken. Gleichzeitig gaben aber 62 Prozent an, sich in Deutschland als Türke und in der Türkei als Deutscher zu fühlen. Nur jeder vierte Türke gab an, seine Freizeit häufig mit Deutschen zu verbringen.
Für die Umfrage wurden tausend Personen befragt. Darunter sowohl Deutsche als auch in Deutschland und in der Türkei lebende Türken. (FA)