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Der Paß als Schicksal

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Weißmann, Reich, Republik, Nachkriegsrechte

Die Zahl der Einbürgerungen ist im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit 1990 gefallen: Immerhin noch 94.500 Ausländer nahmen deutsche Pässe in Empfang. Die Bundesregierung beklagt die niedrige Zahl und fordert, es müsse verstärkt für die „Vorteile der Einbürgerung“ geworben werden. Je mehr Einbürgerungen, desto besser. Warum nur drängt man Leuten unsere Staatsbürgerschaft wie sauer Bier auf, die es nicht danach verlangt? Nicht nur den die Boulevardpresse derzeit beschäftigenden Berliner Roma-Familien dürfte wohlbekannt sein, welch materiellen Segen der Aufenthalt in Deutschland, geschweige ein deutscher Paß bedeutet.

Viele Politiker sehen die objektiven Probleme, die mit der Einwanderung verbunden sind, als erledigt an, wenn sie statistisch nicht mehr als „Ausländerproblem“ nachweisbar sind. Der aktuelle Integrationsbericht (siehe Bericht auf Seite 4) weist jedoch trotz Schönungsversuchen auf evidente Ausschläge im Bereich Kriminalität und Bildung hin. Ein Paß schafft keine Identität. Ein Paß ist ein profanes Stück Papier. Wie vielen Deutschen ist noch der Wert der Zugehörigkeit zu einer Schicksalsgemeinschaft bewußt? Es ist politisch unkorrekt, klar zu sagen, daß wir nicht mehr, sondern weniger Einbürgerungen und Einwanderung brauchen, aber es ist so.

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