Es ist ein Kreuz. Schon ein Weilchen habe ich auf ein neues Auto gespart, den Kauf aber immer noch hinausgeschoben. Aber dank Abwrackprämie zwingt mich die Regierung zum Kauf eines neuen. Schließlich bekomme ich die Rechnung nach der Wahl sowieso präsentiert, da kann ich die kleine Subvention auch mitnehmen.
Manchmal denke ich mir als Wessi, in der DDR war vermutlich doch nicht alles schlecht. Wollte ein Ostdeutscher einen neuen Wagen kaufen, ging er vermutlich zu einer Filiale des VEB Sachsenring, bestellte einen neuen Trabbi und hatte Ruckzuck nach zirka zehn Jahren Wartezeit sein neues Fahrzeug. Keine Qual der Wahl, keine Sonderausstattung, einfach ein Auto. Preisverhandlungen waren überflüssig, Schadstoffnormen und Abwrackprämien noch nicht erfunden. Auch sonst mußte der Käufer auf nicht viel achten.
Bleibt das Problem mit dem Geldbeutel
Und heute? Die Wirtschaftskrise macht die Entscheidung noch schwieriger, als sie eh schon ist. Soll man sich einen Opel kaufen? Oder ist das jetzt überflüssig, nachdem der Staat alles gerichtet hat? Oder wäre nicht doch ein Porsche besser? Schließlich ist das von dem sympathischen Manager Wendelin Wiedeking geführte Unternehmen auch in der Krise. Sollte ich mich als Schwabe also mit den Zuffenhausenern solidarisieren?
Bleibt das Problem mit dem Geldbeutel. Einen Porsche kann ich mir blöderweise nicht leisten. Und was ist mit den anderen? VW scheint es ganz gut zu gehen, für einen Mercedes bin ich noch zu jung, und als Deutscher BMW zu fahren, paßt ja irgendwie auch nicht.
Und warum gibt es eigentlich die Abwrackprämie nur für alte Autos? Wäre das Geld für häßliche nicht mindestens genauso gut angelegt?