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Bahr lehnt EU-Beitritt der Türkei ab

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Der ehemalige SPD-Spitzenpolitiker Egon Bahr hat sich auf einem Seminar zur Türkei für ein „entschiedenes und klares Nein“ in der Frage eines EU-Beitritts des Landes ausgesprochen. Europa sei keineswegs bereit für die Aufnahme eines so großen und in seiner kulturellen Identität dem Westen so fremden Landes, sagte Bahr auf der Veranstaltung der Berliner Burschenschaft Gothia am vergangenen Sonnabend. Einzig und allein die Tatsache, daß Großbritannien sich seit den Einigungsbestrebungen der europäischen Staaten als Vasall der Vereinigten Staaten immer ein instabiles und somit leicht zu kontrollierendes, aber niemals konkurrierendes Europa gewünscht habe, sei der Grund, die Europäische Union in nicht mehr beherrschbare Dimensionen auszudehnen. Eine Aufnahme von Beitrittsverhandlungen böte der Türkei bei positivem Ausgang frühestens in zehn bis fünfzehn Jahren die Möglichkeit, den Anschluß an den Westen Europas zu vollziehen. Die Entwicklung der Europäischen Union sei aber derzeit noch völlig unklar, niemand könne vorhersehen, ob in der Zwischenzeit nicht gänzlich die Grundlage für ein Miteinander verlorenginge. Den größten Nutzen einer dauerhaft westlich gebundenen Türkei hätten lediglich die USA respektive deren „Stellvertreter in Europa“, Großbritannien. „Die Türkei ist und bleibt eine islamische Gesellschaft, die sich radikalisiert und nach einem fundamentalen Islam des Mittelalters strebt“, sagte Bernd Rabehl, Professor an der Freien Universität Berlin, in seinem Vortrag über inneren Frieden und politische Stabilität in Deutschland. Ein so bevölkerungsstarkes Land wie die Türkei lasse sich nicht integrieren. „Tod und Ende der deutschen Nation“ Kemalistische Reformbestrebungen seien gescheitert und hätten lediglich dazu geführt, daß sich mit dem Militär eine neue Kaste gebildet habe, die nicht zu kontrollieren sei. Den deutschen Politikern warf er vor, einen gezielten Identitätsverlust des eigenen Volkes zugunsten multikultureller Wahnideen zu betreiben. Ein Beitritt der Türkei sei „Tod und Ende der deutschen Nation“. Der Islamwissenschaftler Rainer Glagow mahnte in seinem Vortrag, Europa solle sich „reiflich überlegen, in unmittelbare geographische Nähe der gefährlichsten Krisenregion der Welt“ zu rücken. Die Eigendynamik der türkischen Expansion sei verheerend. Eine abfällige Bemerkung des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdogan, die EU sei ein „Christenclub“, wertete er als Beweis dafür, daß einige „Jahrzehnte der Modernisierung und verordneten Europäisierung kaum ausreichen werden, ein über tausend Jahre gewachsenes islamisches Weltbild zugunsten der Säkularisierung“ zu ändern. Die „türkischen Auslandskolonien“ seien das beste Beispiel für türkisches Selbstverständnis und Integrationsunwillen. Der Publizist Ivan Denes beschrieb die Türken als kulturell rückständiges Volk. Die „Gottes-Apparatschiks werden bei Erdogan die Regierung übernehmen“ sagte Denes. Der Einfluß des „islamofaschistischen Terrors“ werde sich mit einer Mitgliedschaft des islamisch-asiatischen Landes auf Europa ausdehnen. Der wahrhaftige Denkfehler hinsichtlich der Türkei-Frage liege nicht bei den Türken selbst, sondern bei dem „katastrophalen Bildungsmangel“ der westlichen Politiker.

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