Im Fernsehen tritt regelmäßig Gregor Gysi auf. Und Sahra Wagenknecht. Aber auch Oskar Lafontaine. Nun wurde der NPD-Vorsitzende Udo Voigt im Fernsehsender N24 gemeinsam mit Peter Glotz (SPD) von Claus Strunz, Chefredakteur der Bild am Sonntag, interviewt. Nach dem Wahlerfolg der NPD vor einem Monat in Sachsen, wo sie mit zwölf Abgeordneten in den Landtag einzog, ist es überfällig, daß sich die Medien mit den führenden Vertretern der Partei sachlich auseinandersetzen. Es zeigte sich schnell, daß Udo Voigt nicht der „dumme Rechtsradikale“, der herumbrüllende Populist ist, wie ihn sich Medien-Vertreter gern vorstellen. Die Zuschauer erlebten einen gelassenen, durchaus souverän, wenn auch fragwürdig argumentierenden Politiker. Gleichgültig reagierte Voigt, als er damit konfrontiert wurde, daß seine Partei vorbestrafte, neo-nationalsozialistische Straßenkämpfer aufnähme. Voigt verglich dies seelenruhig mit der angeblichen „Integration“ von RAF-Mitgliedern durch die SPD. Zu Recht kritisierte Glotz eingangs des Gesprächs den unsouveränen Umgang mit rechten Politikern. Die Erkenntnis kommt nur etwas spät bei den Medien an. Es ist in der Tat fraglich, wie offen in der Vergangenheit Diskussionen im Fernsehen geführt wurden. Die immergleichen „Experten“ drücken sich bei Christiansen& Co. die Klinke in die Hand. Beim Zuschauer verstärkte sich der unangenehme Eindruck der Meinungslenkung. Auch N24 wagte nicht, live zu senden, sondern strahlte eine Aufzeichnung aus.