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Die Guten, die Bösen und eine Blondine

Die Guten, die Bösen und eine Blondine

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Die Guten, die Bösen und eine Blondine

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Cato, Palmer, Exklusiv

Spätestens seit Sylvester Stallone als Vietnam-Veteran John Rambo 1982 in „First Blood“ ein idyllisches Kleinstädtchen im Mittleren Westen der USA samt Polizeistation in seine Einzelteile zerlegte, weiß der halbwegs gebildete Kinozuschauer was frustrierte Ex-Special-Forces-Kämpfer alles anrichten können, wenn ihre ohnehin niedrige Toleranzschwelle erst einmal überschritten ist. Auch in „Walking Tall – Auf eigene Faust“ kehrt der Held nach acht langen Jahren als Sergeant der US-Army in Übersee zurück in seine beschauliche Heimatstadt irgendwo in der Nähe von Seattle, um feststellen zu müssen, daß sich in seiner Abwesenheit vieles verändert hat. Leider nicht zum Guten, wie er schon recht bald bemerkt, nachdem er zunächst Daddy, Mom, die Schwester und Neffen in seine starken Arme geschlossen hat. Eigentlich will Ex-Sergeant Chris Vaughn, dem der Wrestling-Star Dwayne „The Rock“ Johnson eine hünenhaft-imposante Gestalt verleiht, nur wieder mit seinen alten Kumpels Football spielen und abends in aller Ruhe ein paar Dosen Bier trinken oder mit einem Mädchen zum örtlichen Country-Fest gehen, aber daraus wird vorerst nichts. Denn in dem einst so ruhigen Städtchen geht inzwischen alles drunter und drüber. In den Straßen wird hemmungslos mit Drogen gedealt, die Mühle, in der die Einwohner früher ihr Brot verdienten, hat längst dicht gemacht, und der Sheriff und seine Gehilfen sind korrupt bis zum Abwinken. Zu allem Überfluß hat sein alter High School-Rivale Jay Hamilton (Neal McDonough) ein bombastisches Spielcasino eröffnet, das jetzt der größte Arbeitgeber der Stadt ist, und in dem die Leute nach Strich und Faden mit gezinkten Karten und Würfeln übers Ohr gehauen werden. Klar, daß ein Kerl wie Chris nicht lange ruhig zusieht, wenn seine Stadt sich zu einem kriminellen Moloch entwickelt. Nachdem ihn das Sicherheitspersonal des Casinos übel zusammengeschlagen und -gestochen hat und sein kleiner Neffe nach dem Genuß von Drogen fast gestorben wäre, läßt sich der von seinen schweren Verletzungen Wiedergenesene zum Sheriff wählen und sagt mit Hilfe seines alten Freundes Ray (Johnny Knoxville) den Verbrechern gnadenlos den Kampf an … Inspiriert von der wahren Geschichte des Sheriffs Buford Pusser hat der ehemalige Musikvideoregisseur Kevin Bray („All about the Benjamins“) einen perfekt inszenierten, harten und spannenden Actionfilm gedreht. Zwar ist die Geschichte eines Rachefeldzugs so alt wie die Welt, zumindest wie die Welt des Actionthrillers, aber die Dialoge sind bisweilen sogar recht witzig, und kurzweilig ist das Ganze allemal. Tiefgründige philosophische Überlegungen, wer nun im Recht und wer im Unrecht ist, braucht man als Zuschauer hier allerdings nicht anzustellen. Von Anfang an ist klar, wer die Guten und wer die Bösen sind, und wenn auch „The Rock“ den resignativ-müden Blick von Sylvester Stallone nicht so ganz hinbekommt, sein blutiger Privatkrieg steht dem seines Vorbildes „Rambo“ in nichts nach. Und in der Tat, soviel Ballerei und Schlägerei, daß die Fetzen fliegen, war lange nicht mehr im Kino. Am Ende liegen denn auch die Bösen, von Kugeln durchsiebt, mausetot in der landschaftlich eigentlich so schönen Gegend herum, während die Guten in ihren Autos zum Mittagessen mit Mom und Dad, Schwester und Neffen nach Hause fahren und der Held sich außerdem noch eine Blondine geangelt hat, mit der er abends ausgeht. Wohin? Zum örtlichen Country-Fest natürlich! Mehr kann man von solch einem Film nun wirklich nicht erwarten. Foto: Chris Vaughn (Dwayne Johnson)

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