In Südkalifornien gibt es ein Städtchen mit 1.246 Einwohnern. Die dazugehörige Gemarkung ist reich an Gebirge, Wüste und vor allem Küste. Die Bevölkerungsdichte ist gering, die Natur um so reicher an biologischer Vielfalt. Eine private Stiftung kümmert sich um den Schutz der Lagunen und vermeldet sogar die Ansiedlung eines Bären und einiger Flußotter. Touristen zieht es in diese malerische Gegend. So gibt es hier auch Hotels und Motorboote. Das ist nicht Naturschutz pur. Aber die Bürgerinnen und Bürger von Bolinas, wie der Ort heißt, haben sich just per Abstimmung zur Natur bekannt. Das bedeute keineswegs, so die dazugehörige Erkenntnis, Hotels und Motorboote zu hassen. Und wer will es den Menschen verdenken, daß sie die Natur nicht nur unberührt lassen, sondern von ihrer Schönheit auch etwas haben wollen? Solange dort kein Massentourismus entsteht, werden sich die Folgen in Grenzen halten und seltene Tierarten nicht gleich verschwinden, zumal dann, wenn man ihnen Schutzzonen läßt. Die sanfteste Art, einen Eindruck von der schönen Gegend zu bekommen, ist das Internet: www.bolinaslagoon.org . Aber Achtung: Bei dem Anblick kann man allzumenschlich schon die Lust verspüren, in den Flieger einzusteigen, um die Küstenregion selbst zu besuchen und zu beschnorcheln. Nicht nur am Bodensee ist es schön. Das merken zu jeder Feriensaison viele Deutsche und wandern vorübergehend aus. Die meisten kommen nach drei Wochen wieder zurück. Zu Hause ist es eben auch schön, vor allem vertraut. Darauf besinnt man sich oft erst, wenn man fort war. Eigentlich könnte man dann gleich in der Heimat bleiben – aber das Leben ist nicht rational.
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