BERLIN. US-Präsident Donald Trump hat seinen Sondergesandten Steve Witkoff zu Gesprächen über ein mögliches Ende des Ukrainekriegs nach Deutschland entsandt. In Berlin soll Witkoff an diesem Wochenende und zu Wochenbeginn mit europäischen Spitzenpolitikern und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj beraten.
Auch eine Beteiligung von Trumps Schwiegersohn Jared Kushner an einzelnen Gesprächsrunden gilt als möglich. Der genaue Ablauf der Treffen ist noch offen.
Während die Nachrichtenagentur AFP berichtet, Witkoff werde Selenskyj bereits am Wochenende treffen, meldete Reuters, daß Gespräche mit Selenskyj, Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer erst am Montag stattfinden sollen. Zudem seien bilaterale Gespräche geplant.
Kiew: USA machen Druck auf die Ukraine
Merz hatte zuvor angekündigt, Selenskyj am Montag zu deutsch-ukrainischen Wirtschaftsgesprächen sowie zu einem Austausch über den Stand der Friedensverhandlungen zu empfangen. Parallel dazu sollen in Berlin auch Staats- und Regierungschefs sowie die Spitzen von EU und Nato zusammenkommen. Bis zuletzt war unklar gewesen, ob die USA an den Gesprächen überhaupt teilnehmen würden. Regierungssprecherin Karoline Leavitt erklärte, Washington entsende nur dann einen Vertreter, wenn es aus Sicht der US-Regierung eine „echte Chance“ auf ein Friedensabkommen gebe.
Anstoß für die aktuellen Beratungen ist ein von den USA vor rund drei Wochen vorgelegter Plan zur Beendigung des Krieges. In seiner ursprünglichen Fassung soll er Rußland weit entgegengekommen sein. Nach Einwänden aus Kiew und von europäischen Verbündeten wurde der Entwurf in zentralen Punkten überarbeitet. Selenskyj erklärte zuletzt, die USA drängten die Ukraine weiterhin zu erheblichen territorialen Zugeständnissen. Für Teile der Region Donezk sei nach amerikanischen Vorstellungen sogar die Einrichtung einer „freien Wirtschaftszone“ vorgesehen.
Die europäischen Vermittler verlangen vor weiteren Verhandlungen verbindliche Sicherheitsgarantien der USA, vergleichbar mit Artikel 5 des Nato-Bündnisvertrags. Aus dem Umfeld des französischen Präsidenten hieß es zugleich, die Ukraine habe keiner Gebietsabtretung zugestimmt. Auch eine demilitarisierte Zone komme für Kiew nicht in Frage. (rr)






