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„Empathie, Respekt, Offenheit“: Hessischer Minister will Kinder mit „queerer Literatur“ konfrontieren

„Empathie, Respekt, Offenheit“: Hessischer Minister will Kinder mit „queerer Literatur“ konfrontieren

„Empathie, Respekt, Offenheit“: Hessischer Minister will Kinder mit „queerer Literatur“ konfrontieren

Hessens Wissenschaftsminister Timon Gremmels, der sich selbst als Teil der „queeren Community“ begreift.
Hessens Wissenschaftsminister Timon Gremmels, der sich selbst als Teil der „queeren Community“ begreift.
Versteht sich selbst als „queer“: Hessens Wissenschaftsminister Timon Gremmels. Foto: picture alliance/dpa | Lando Hass
„Empathie, Respekt, Offenheit“
 

Hessischer Minister will Kinder mit „queerer Literatur“ konfrontieren

Der hessische Wissenschaftsminister fordert „queere Titel“ in der Kinderliteratur. Auf AfD-Nachfrage unterstreicht er: Eine Altersgrenze brauche es nicht. Der JF liegt die Antwort vor.
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WIESBADEN. Der hessische Wissenschaftsminister Timon Gremmels hat unterstrichen, daß „queere Literatur“ prinzipiell „an keine Altersgrenzen gebunden“ sei. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der AfD hervor, die der JUNGEN FREIHEIT vorliegt.

Vier AfD-Abgeordnete hatten Äußerungen von Gremmels aus dem Sommer zitiert, wonach es „queere Titel“ auch „schon in der Kinder- und Jugendliteratur“ brauche. Dazu wollten sie wissen, auf welche Altersgruppen sich der Sozialdemokrat beziehe. Gremmels antwortete nun: „Queere Literatur zeigt die Vielfalt an Geschlechteridentitäten und sexuellen Orientierungen auf und ist dabei prinzipiell an keine Altersgrenzen gebunden.“

„Frühzeitige Begegnung mit Lebensrealitäten“

Zugleich betonte er, daß bei „queerer Literatur“ der Umgang „mit Themen wie Geschlechtervielfalt oder sexueller Orientierung an das jeweilige Alter der Adressaten angepaßt sein und Inhalte stets so gestaltet werden sollten, daß sie dem Entwicklungsstand der Zielgruppe entsprechen und positive Identifikationsmöglichkeiten bieten“.

Gremmels unterstrich weiter, daß Kinder „unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht oder ihrer sexuellen Orientierung in ihrer Entwicklung unterstützt werden“ sollten. „Frühzeitige Begegnung mit vielfältigen Lebensrealitäten kann Empathie, Respekt und Offenheit gegenüber Mitmenschen fördern, wodurch Diskriminierung und Mobbing vorgebeugt werden kann.“
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Gerade im Kindesalter bildeten sich Wertvorstellungen und Weltbilder in besonderem Maße. „Kinder wachsen in einer pluralen Gesellschaft auf, in der unterschiedliche Familien- und Lebensformen Realität sind. Wenn sie diese Vielfalt früh in einem geschützten, pädagogisch begleiteten Rahmen kennenlernen, können sie eigene Fragen und Unsicherheiten klären und gleichzeitig Akzeptanz entwickeln.“

AfD: „Queere Ideologie gehört nicht ins Kinderzimmer“

Der wissenschaftspolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Frank Grobe, zeigte sich irritiert: „Die Antwort von Minister Gremmels ist verstörend, denn queere Ideologie gehört nicht ins Kinderzimmer, ebenso wenig wie in die Kita. Jeder Erwachsene soll leben, wie er es für richtig hält, solange er damit niemandem schadet, aber Kinder haben ein Recht darauf, vor Frühsexualisierung und politischer Indoktrination geschützt zu werden.“

Mitte Oktober hatte Gremmels erstmals den sogenannten „QMS RESPECT Award“ vergeben. Dieser ehrt laut Wissenschaftsministerium Personen, „die sich für queere Sichtbarkeit in der Filmbranche einsetzen“. Der Minister betont selbst, daß er homosexuell und „Teil der queeren Community“ sei. (ser)

Versteht sich selbst als „queer“: Hessens Wissenschaftsminister Timon Gremmels. Foto: picture alliance/dpa | Lando Hass
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