BERLIN. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hat angekündigt, seine Firmenanteile an der Weimer Media Group vorläufig an einen Treuhänder zu übergeben. Er wolle damit „jeden Anschein eines Interessenkonfliktes vermeiden“, erklärte er.
Weimer hatte zwar bereits im Frühjahr die Geschäftsführung niedergelegt, blieb aber weiterhin Eigentümer der Hälfte der Firma. Die andere Hälfte gehört seiner Ehefrau. Genau diese familiäre Konstruktion wurde von „Lobby Control“ als fortbestehender Konflikt bezeichnet, zumal die Firma exklusive Veranstaltungen organisiert, bei denen zahlungskräftige Gäste hochrangige Politiker treffen können.
Weimer bleibt Profiteur der Gewinne
Die nun gegenüber der Bild-Zeitung präsentierte Treuhand-Lösung beantwortet zentrale Kritikpunkte jedoch kaum. Ein Treuhänder handelt letztlich in Weimers Auftrag. Und der Verzicht auf Gewinnausschüttungen bedeutet nicht, daß die wirtschaftliche Verbindung gekappt wäre: Gewinne können an seine Frau fließen oder in der GmbH geparkt werden, auf die Weimer später wieder zugreifen kann.
Hinzu kommt eine neue Belastung: Nach Recherchen der JUNGEN FREIHEIT hat die Weimer Media Group beim „Frankfurt Finance & Future Summit“ mindestens einen angeblichen Medienpartner frei erfunden. Die FAZ antwortete der JF auf Nachfrage, sie sei weder 2024 noch 2025 Medienpartner gewesen und habe die Nutzung ihres Logos nie genehmigt. Nach der JF-Enthüllung verschwand die Zeitung dann auch aus der Liste der vermeintlichen Medienpartner. (rr)






