MAGDEBURG. Der Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat vorerst keine Genehmigung erhalten. Das Landesverwaltungsamt hat kurz nach Beginn des Prozesses gegen den Attentäter des Anschlags vom vergangenen Jahr (die JF berichtete) das Sicherheitskonzept beanstandet.
Das Amt kritisierte in einem Schreiben an die Stadt zahlreiche Punkte, darunter den Zufahrtsschutz und die Sicherheitskräfte. Daher könne keine Zustimmung erteilt werden. Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) informierte den Stadtrat in einer Sondersitzung über die Entscheidung.
Sie bemängelte zugleich das Vorgehen des Landesverwaltungsamtes: Der Veranstalter, die Weihnachtsmarkt GmbH, sei bereit, Hinweise zu übernehmen, lehne aber überzogene Forderungen ab. „Alle Experten sind sich einig, daß konkrete Terrorabwehr eine staatliche Aufgabe ist, für die nicht der Veranstalter verantwortlich gemacht werden kann“, so Borris.
Weitere Weihnachtsmärkte bereits abgesagt
Dennoch müsse die Stadt der Weisung folgen und könne derzeit keine Genehmigung erteilen. Sie hoffe jedoch, daß das Fest mit vereinten Kräften doch noch stattfinden könne. Vor fast einem Jahr war ein Attentäter aus Saudi-Arabien mit einem Auto über den Markt gerast, sechs Menschen starben, Hunderte wurden verletzt. Der Prozeß gegen ihn hat am Montag begonnen.
Auch in anderen Städten fallen Weihnachtsmärkte aus: In Overath und Kerpen (NRW) sind die Kosten für zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zu hoch. (rr)






