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Anna-Maria Scherer, Gleichheitswahn, Langenmüller

Miss Germany 2026: Hauptsache Haltung – ein Schönheitswettbewerb zum Weggucken

Miss Germany 2026: Hauptsache Haltung – ein Schönheitswettbewerb zum Weggucken

Miss Germany 2026: Hauptsache Haltung – ein Schönheitswettbewerb zum Weggucken

Das Bild zeigt die Teilnehmerinnen von Miss Germany 2026. Es scheint mehr um Haltung, als um Talent zu gehen.
Das Bild zeigt die Teilnehmerinnen von Miss Germany 2026. Es scheint mehr um Haltung, als um Talent zu gehen.
Die Top-18-Kandidatinnen von Miss Germany 2026: Viel Haltung, wenig Mehrwert. Foto: Miss Germany 2026 Screenshot: JF
Miss Germany 2026
 

Hauptsache Haltung – ein Schönheitswettbewerb zum Weggucken

Miss Germany 2026 zeigt eindrucksvoll, warum „Haltung“ für viele längst ein Schimpfwort ist. Die Kandidatinnen repräsentieren eine woke Schickeria, die mit der Realität der meisten Frauen und Männer nichts zu tun hat.
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Wer normalen Menschen nicht in zwei Sätzen erklären kann, was er beruflich macht, ist entweder ein extrem wichtiger Geheimagent – oder sein Job ist unnötig. Meistens letzteres. Die Auswahl der Kandidatinnen für Miss Germany 2026 beweist diese Binse einmal mehr. Misswahlen sind seit längerem nicht mehr sonderlich en vogue: zu oberflächlich, irgendwie altbacken. Seit 2020 wird deshalb auf Bademode verzichtet, es gibt keine Altersgrenze nach oben mehr und intellektuelle Leistungen der Teilnehmerinnen werden von der Jury als Bewertungskategorie explizit berücksichtigt.

Der Spagat, Frauen als ernstzunehmende Erwachsene darzustellen, ohne in wokes Fahrwasser zu geraten, geht dieses Jahr ordentlich daneben. Unter den Top-18-Teilnehmerinnen tragen drei ein Kopftuch, vier sind schwarz. Die Interessen und Berufe der Kandidatinnen lesen sich so, als wären sie dem Gender-Studies-Seminar der Universität Göttingen entsprungen: Amina Ben Bouzid – den islamischen Hidschab immer auf dem Kopf – erklärt: „Ich baue Communitys auf, halte Workshops, entwickle Funnels und empower Frauen, die oft übersehen werden.“ Alles klar. Beruflich ist sie „Performance-Marketing-Expertin, Modest-Fashion-Lover und Strategin mit Herz und Haltung“.

So geht das in einer Tour. Kandidatin Franzi engagiert sich für „Räume für Vielfalt, Bewußtsein und gemeinsames Wachstum“, die IT-Fachkraft Mina „kämpft für mehr Sichtbarkeit in Leadership-Rollen“, Abina verbessert die Welt, indem sie „Lösungen für Afrohaare“ entwickelt. „Ich bin Friseurin und Kosmetikerin“, wäre völlig in Ordnung – das sind ehrenwerte Berufe. Doch die hochtrabende Wortwahl macht es unfreiwillig komisch.

Die Bundeswehr ist nicht trans genug

Liz aus Hamburg, eine dunkelhäutige Frau, schreibt über sich, sie erschaffe „Geschichten, die Identität stärken, Menschen verbinden und echte Veränderung anstoßen“. Klingt nett, aber maximal unpräzise. Dann läßt sie uns an einer Erkenntnis teilhaben: „Heute weiß ich: Identität braucht Räume.“ Und weiter: „Mit Plattformen wie BEN (Black Entertainment Network) und Diaspora Eats baue ich Strukturen, die Sichtbarkeit, Austausch und echte Verbindung ermöglichen – besonders für Stimmen, die zu oft übersehen werden.“ Eine Blondine aus Berlin-Neukölln oder Duisburg-Marxloh, die sich ihrer Identität bewußt ist und Räume für biodeutsche Identitäten schafft, ist überraschenderweise nicht im Rennen. Vielleicht ja nächstes Jahr.Immerhin Aileen Tina hat einen Beruf, mit dem normale Menschen etwas anfangen können – sie ist Bundeswehrsoldatin. Doch auch sie kommt nicht ohne wokes Gebrabbel aus und erzählt von einer Nachricht, die ihr eine ehemalige Schulkameradin unlängst geschickt hat. „Wir waren irgendwann mal, als wir in der Schule waren, auf einer Jobmesse […] und da hast du dich für die Bundeswehr interessiert. Und ich meine, daß da nur Männer waren – so ‘White-CIS-Male‘, wie das halt so ist –, und die haben darüber gelacht, daß du zur Bundeswehr möchtest.“ Skandal, daß in einem mehrheitlich weißen Land mehrheitlich weiße Männer bei der Armee sind, die sich nicht für eine Frau oder einen Toaster halten. Gut, daß die Vielfalt endlich auch die Streitkräfte erreicht.

Haltung schlägt Arbeit

Welche Gesellschaft soll das abbilden? Gibt es nicht genug Frauen, die mit ihrer Arbeit einen tatsächlichen gesellschaftlichen Beitrag leisten? Was hat ein frauenfeindliches Symbol wie das islamische Kopftuch bei einer Veranstaltung zu suchen, die Frauen ermutigen soll? Und kann man eine Miss-Germany-Wahl ohne die wunderschöne und mutige Marla-Svenja Liebich überhaupt ernstnehmen? Fragen, die den Verantwortlichen offenbar nicht in den Sinn kamen.

Das Ganze ist symptomatisch für ein Land im Niedergang. Man muß in Deutschland 2025 nichts können, nur schön reden – natürlich mit der richtigen Haltung. Wer normalen Menschen nicht erklären kann, was er beruflich macht, ist meistens kein Geheimagent. Aber vielleicht schon bald Miss Germany.

Die Top-18-Kandidatinnen von Miss Germany 2026: Viel Haltung, wenig Mehrwert. Foto: Miss Germany 2026 Screenshot: JF
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