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IQB-Bildungstrend: Leistungsabsturz an deutschen Schulen verschärft sich dramatisch

IQB-Bildungstrend: Leistungsabsturz an deutschen Schulen verschärft sich dramatisch

IQB-Bildungstrend: Leistungsabsturz an deutschen Schulen verschärft sich dramatisch

Schulen in der Krise: Deutsch-Unterricht für Kinder in der Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen.
Schulen in der Krise: Deutsch-Unterricht für Kinder in der Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen.
Schulen in der Krise: Deutsch-Unterricht für Kinder in der Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen. Foto: picture alliance / epd-bild | Tim Wegner
IQB-Bildungstrend
 

Leistungsabsturz an deutschen Schulen verschärft sich dramatisch

Jeder dritte Schüler verfehlt die Mindeststandards für die Mittlere Reife. Der neue Bildungstrend ist verheerend. Die Forscher sehen als Ursachen Sprachprobleme und die Corona-Maßnahmen. Mädchen lenken sich zudem mit dem Klimawandel ab.
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BERLIN. Laut dem „IQB-Bildungstrend 2024“ der Berliner Humboldt-Universität hat sich der Leistungsstand von Schülern an deutschen Schulen noch einmal dramatisch verschlechtert. Die Studie wird heute vorgestellt, die Bild-Zeitung berichtet aber vorab darüber.

Demnach erreichen von den 48.000 getesteten Zehntklässlern 34 Prozent nicht die Mindeststandards für den Mittleren Schulabschluß (MSA, früher: Mittlere Reife). Die Quote ist gegenüber den Untersuchungen von 2012 und 2018 noch einmal kräftig abgestürzt. Rund neun Prozent aller Neuntklässler verfehlen sogar den Mindeststandard für den Hauptschulabschluß. Auch viele Gymnasiasten bleiben hinter den Standards zurück.

Besonders dramatisch bergab geht es beim Wissensstand in den naturwissenschaftlichen Fächern Mathematik, Biologie, Chemie und Physik. Unter den Schülern, die eine Mittlere Reife anstreben, scheitern 25 Prozent (+ 9 Prozentpunkte) an den Chemie-Anforderungen. In Mathematik sind es 24 Prozent, in Physik 16 Prozent (+ 7 Punkte) und in Biologie 10 Prozent (+ 5 Punkte).

Migranten schneiden an Schulen schlechter ab

Ein wichtiges Problem bleiben die Kinder von Migranten, die bei den naturwissenschaftlichen Fächern weiterhin schlechter abschneiden als Mitschüler ohne Migrationshintergrund. Aber inzwischen greifen die Rückschritte im Bildungsstand auf alle Schichten über. Auch Jugendliche aus wohlhabendenden und deutschen Elternhäusern verschlechtern sich deutlich. Um die Nachteile von Zuwandererkindern auszugleichen, fordern die Wissenschaftler eine bessere Sprachförderung der Schüler.

Als eine Hauptursache haben die Forscher die Lockdowns und langen Schulschließungen während der Corona-Jahre ausgemacht: „Dieser Einschnitt könnte ihre Entwicklung stark beeinträchtigt haben und auch noch vier Jahre später nachwirken.“ Inzwischen steht fest, daß die von der Politik aufgrund von Forderungen des Virologen Christian Drosten durchgesetzten Schulschließungen völlig überflüssig waren.

Am schlechtesten beim „IQB-Bildungstrend 2024“ stehen die Schulen in Bremen, Hessen, Nordrhein-Westfalen und im Saarland da.

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Vor allem Schülerinnen leiden unter seelischen oder sozialen Problemen: Viele Mädchen fühlen sich abgelenkt von Themen wie Krieg und Klimawandel sowie den Sozialen Medien. Sie fühlen sich in ihren Klassen auch weniger eingebunden als Jungen. (fh)

Schulen in der Krise: Deutsch-Unterricht für Kinder in der Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen. Foto: picture alliance / epd-bild | Tim Wegner
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