KÖLN. Nach zehn Jahren im Amt hat Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) angekündigt, sich zurückzuziehen (die JF berichtete). In einem Interview blickte sie auf ihre Amtszeit zurück – und bedauerte besonders ihre umstrittene „Armlänge Abstand“-Aussage nach der Kölner Silvesternacht 2015/2016.
Reker sagte im Gespräch mit dem Kölner Stadt-Anzeiger, sie würde diese Formulierung heute nicht mehr verwenden. „Weil das so verstanden wurde, als wäre den Frauen nichts passiert, wenn sie eine Armlänge Abstand gehalten hätten. So war es nicht gemeint.“
Die damalige Empfehlung, zu Fremden „eine gewisse Distanz“ zu halten, hatte nach den Übergriffen in der Silvesternacht einen Sturm der Entrüstung ausgelöst – selbst internationale Medien wie die New York Times berichteten.
Reker hat einiges verlernt
Nach einer Dekade an der Stadtspitze zieht sie sich nun ins Privatleben zurück. Ihr Nachfolger wird der SPD-Politiker Torsten Burmester, der sich Ende September in der Stichwahl gegen die grüne Kandidatin Berivan Aymaz durchsetzte.
Im Interview verrät Reker zudem: „Ich kann nicht mehr kochen und ich fahre noch nicht gut Auto, weil ich über so viele Jahre einen Fahrer hatte.“ Mit ihrem Mann, dem australischen Golflehrer Perry Somers, habe sie daher auf einem leeren Parkplatz in Rodenkirchen das Einparken trainiert. (rr)