BERLIN. Der islamistische Attentäter, der im Februar einen spanischen Touristen am Berliner Holocaust-Denkmal attackierte und dabei beinahe tötete (JF berichtete), wird bald vor Gericht stehen. Der Staatsschutzsenat des Kammergerichts ließ die Anklage der Bundesanwaltschaft zu, wie eine Gerichtssprecherin am Mittwoch laut Medienberichten mitteilte. Der Zeitpunkt des Prozeßbeginns ist noch offen.
Die Anklage wirft dem Anhänger des Islamischen Staats versuchten Mord, gefährliche Körperverletzung und die versuchte Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vor. Der damals 19jährige Syrer hatte am 21. Februar im Stelenfeld des Denkmals mit einem Messer von hinten auf einen Besucher eingestochen. Wenige Stunden später war er nahe des Tatorts mit blutverschmierten Händen festgenommen worden.
Attentäter handelte aus islamistischen Motiven
Das Opfer wurde lebensgefährlich verletzt und mußte notoperiert werden. Die Bundesanwaltschaft sieht bei der Tat die Mordmerkmale – niedrige Beweggründe und Heimtücke – als erfüllt an.
Der Syrer habe „aus einer radikal-islamistischen und antisemitischen Überzeugung heraus“ gehandelt und sich dabei gegen die „freiheitliche Gesellschaftsform in Deutschland“ gerichtet, hatte die Generalbundesanwaltschaft im Februar mitgeteilt. Dementsprechend sei die Tat geeignet, die innere Sicherheit des Landes zu beeinträchtigen. (lb)