Deutschen Leitmedien zufolge soll er bei seinen Auftritten mit „abscheulichen, rassistischen, sexistischen und menschenfeindlichen Aussagen“ (ZDF) aufgefallen sein. Doch eine Rede, die der konservative Netzwerker Charles „Charlie“ Kirk nur wenige Monate vor seiner Ermordung hielt, zeichnet ein anderes Bild. Auf dem Chapter Leadership Summit seiner Graswurzelbewegung „Turning Point USA“ sprach der 31jährige Anfang Juli mit Studenten über die Probleme junger Menschen in der modernen Kultur.
Das durch Kurzzeitaffären geprägte Liebesleben der heranwachsenden Generationen bereitete ihm besondere Sorgen. Kirk hielt es für einen Grund der grassierenden Einsamkeit im Westen. Sein Ratschlag für das Publikum: Hart an sich arbeiten, Familien gründen, in die Kirche gehen. Dies sei der Schlüssel zum Glück. Die JUNGE FREIHEIT hat die in Tampa, Florida, gehaltene Rede leicht gekürzt erstmals ins Deutsche übertragen:
Wir sind die am meisten selbstmordgefährdete, mit Tabletten vollgepumpte, ängstlichste und die am wenigsten verheiratete Generation in der Geschichte der Menschheit. Wir bekommen außerdem weniger Kinder als jede andere Generation vor uns. Wir haben Komfort, besitzen Mobiltelefone, alle möglichen Dinge stehen uns jederzeit zur Verfügung. Und doch bekommen wir immer weniger Kinder. Und doch hören wir mehr und mehr damit auf, die Gattung Mensch fortzuführen. Also ziemlich viel auf einmal.
Vor allem aber liegt im argen, daß wir das Allerwichtigste nicht mehr achten: Gott zu lieben, Menschen zu lieben und Kinder in einer Gesellschaft großzuziehen, die an Gottes Geboten im Zweifel auch gegen die Kultur, in der wir leben, festhält. Das heißt aus meiner Sicht, an die ewige Wahrheit zu glauben, daß wir für unser Land kämpfen, für unsere Zivilisation kämpfen und als Männer – aber auch als Frauen – verpflichtet sind, einen langen und mühsamen Weg zu gehen.
Der Westen ist auf Triebkontrolle gebaut
Der Westen – unsere Nation – ist auf Triebkontrolle, nicht auf unmittelbarer Befriedigung unserer Begierden, gebaut. Darauf also, daß ich nicht einfach immer alles tun kann, was mir gefällt, sondern daß ich manchmal auch das, was sich für mich gut anfühlt, verwerfen und auf ein andermal – die Zukunft – verschieben muß. Laßt uns über das moderne Beziehungsleben reden. Das ist eine komplette Katastrophe. Die Männer sind unglücklich mit den Frauen, die Frauen mit den Männern. Beide haben unrecht.
Das fängt bei den Männern an: Wenn ihr abnorme Mengen an Zeit damit verbringt, auf irgendwelche Bildschirme zu starren, Videospiele zu spielen und dabei weder besonders aktiv noch produktiv zu sein, dann ist das zutiefst unattraktiv für Frauen. Stimmt das oder habe ich Recht? Wenn ihr pornosüchtig seid oder überhaupt Pornos schaut oder Drogen nehmt und zum Beispiel Gras raucht – hört auf damit, Männer! Wenn ihr Alkohol trinken wollt, fein! Dann macht das. Bitte schön! Aber wenn ihr das Große, also Heldenkram in eurem Leben tun wollt, solltet ihr vielleicht damit anfangen, eurem Fleisch den Krieg anzusagen.
Statt Alkohol trinken ins Fitneßstudio gehen. Statt Alkohol trinken sich mit Freunden treffen und über wichtige Sachen reden. Ich selbst gehe lieber zur Bibellektüre als in eine Bar! Aber Männer, eines der unattraktivsten Dinge, die Frauen an euch stören, ist fehlende Selbstkontrolle. Was ihr braucht, ist ein Sinn des Lebens, eine Richtung. Wenn euch eine junge Frau beim Date fragt, was ihr mit eurem Leben macht und ihr in euch hineinmäandert, dann seid ihr Verlierer.
Männer, geht raus und macht etwas Schwieriges
Was ihr stattdessen sagen müßtet, wäre: „Ich studiere A, weil ich B erreichen will, ich starte Business C, werde für D arbeiten, werde in E Jahren F Dollar haben, um für eine Familie zu sorgen. Wie anstrengend all das wird, spielt für mich keine Rolle, aber ich werde für dich und unsere Kinder dasein, sie beschützen. Folge mir, ich werde dir den Weg zeigen.“ Das ist es, was Frauen wirklich hören wollen. So wie die Dinge gegenwärtig stehen, sollen Männer Frauen und Frauen Männer sein. Männer sollen in einer Art Betazustand herumlaufen, in Jogginghosen und drei Tage lang ungeduscht, wo sie dann bis drei Uhr nachmittags schlafen. Nichts daran ist irgendwie interessant oder attraktiv.
Männer, geht raus und macht etwas Schwieriges, macht etwas Anstrengendes. Steht um 5 Uhr morgens auf und joggt eine Runde, niemand muß übergewichtig sein – da gibt es einfach keine Entschuldigung. Wenn es für euch das Wichtigste auf der Welt ist, sich einfach nur gut zu fühlen, werdet ihr miserabel enden. Doch wenn es für euch das Wichtigste ist, etwas Gutes zu tun, wird euer Leben einen Sinn erhalten – und dieser Sinn wird euch glücklich machen.
Wir leben in einem Land, in dem die Menschen denken, daß Genuß Glück ist. Doch Sinn und Bedeutung stehen noch weit über all dem. Gott zu dienen, zu verstehen, wieso wir auf der Welt sind, daß wir nach seinem Bilde geschaffen sind, um für das Gute gegen das Böse zu streiten – was ihr ja selbst jeden Tag in den Universitäten seht, wo ihr euch jeden Tag erneut für das Gute, Schöne und Wahre in die Waagschale werfen müßt.
Frauen, ergebt euch einem Ehemann
Das fängt schon an, wenn ihr und eure Kumpels euch für das Wochenende vornehmt, euch bis zum Filmriß zu betrinken, um dann mit einer wildfremden Frau ins Bett zu steigen. Wenn dieser niedrigste aller Standards eure Sache ist, dieser Kreislauf aus Schuldgefühlen, Leid und Depressionen, dann los!
Jetzt zu den Frauen … Hört zu, es ist für Männer unglaublich unattraktiv, wenn ihr auf dem Unicampus schon mit fünf, sechs, sieben oder acht anderen Männern geschlafen habt und auch noch damit prahlt. Seid gottesfürchtig, ergebt euch einem Ehemann unter der Führung von Gott dem Allmächtigen. Anders könnt ihr euch keine Christen nennen, es sei denn, euer Glaube und all eure Gedanken sind bereits so sehr von der modernen Kultur getrübt und vergiftet worden, daß ihr trotzdem so tut, als wärt ihr welche.
Ich fordere euch an diesem Punkt heraus, meine Damen. In der Ehe gibt sich die Frau ihrem Mann hin – und das sollte sie auch tun. Genau, wie euer Ehemann sich seinerseits Gott unterwerfen und sicherstellen sollte, daß eure Familie gottgefällig lebt.
Die Scheidungsraten liegen bei fast 50 Prozent
Manche von euch werden sagen: „Nö! Das ist nichts für mich. Ich werde für mein eigenes Geld arbeiten und einen Mann finden, mit dem ich nach egalitären Grundsätzen leben kann.“ Kein Problem! Das ist nur eben nicht, was die Bibel sagt – und was seit Tausenden von Jahren funktioniert. Frage: Funktioniert denn der Egalitarismus? Die Scheidungsraten sind bei fast 50 Prozent angekommen, immer mehr Menschen werden depressiv, immer mehr leiden unter Angststörungen.
Warum? Weil tief im Inneren, meine Damen, selbst wenn ihr auf Instagram so tut, als wärt ihr der Chef, sehnt ihr euch nach einem Mann, der euch sagt, wo es langgeht, der für euch sorgt. Ihr wollt genau das. Vielleicht fürchtet ihr euch davor, es laut auszusprechen – aber tief in eurem Innern verzehrt ihr euch nach dem Sinnbild eines Märchenprinzen, der kommt, um euch zu retten. Wenn er kommt, seid bereit, seit offen.
Ihr habt mehr Macht in diesem Spiel als ihr denkt. Und es ist auch nichts Neues, daß Männer immer nur an das Eine denken – das Neue ist, das Frauen es ihnen geben. Ein gescheitertes Projekt des Feminismus, die sexuelle Befreiung. Warum tun Frauen das? Ich habe heute morgen erst nachgefragt. Mir wurde gesagt, daß sie das tun, weil sie Liebe wollen und sie auf diese Art bei den Männern suchen. Meine Damen, sagt endlich nein!
Wenn ihr ein einfaches Leben wollt, werdet Linke
Männer wollen, was sie nicht haben können. Wenn aus heiterem Himmel eine gläubige, konservative, attraktive und gebildete junge Frau auf den Gängen der Universität zu ihren Kommilitonen sagt: „Nein! Du mußt mich schon ernsthaft ausführen. Ich möchte erstmal deinen Namen und etwas über dich wissen“, werden die Männer alles andere beiseite wischen und versuchen, ihr gerecht zu werden. (…)
Das moderne Liebesleben kennt toxische Männlichkeit, ja – aber es kennt auch einen toxischen Feminismus. Frauen, ihr müßt keine Männer sein und auch nicht wie welche wirken. Glaubt an eure Weiblichkeit! Erlaubt es euch selbst, daß euch die Tür geöffnet wird, daß für euch am Tisch bezahlt wird. Mehr noch, erlaubt es nicht nur, erwartet es von Männern. Findet einen Mann. Bekommt Kinder. Hört auf, eure Zeit zu verschwenden.
Klar, wenn ihr ein einfaches Leben haben möchtet, dann werdet Linke. Zumindest ihr seid heute aber nicht hier, weil ihr es einfach haben wollt – ihr wollt Tiefe, ihr wollt das Gute, das Tragende. Ich habe zwar Instagram von meinem Handy gelöscht, bekomme aber trotzdem immer wieder diese Profile angezeigt, junge Frauen, die das Johannesevangelium zitieren, aber angezogen sind wie im Playboy. Denkt ihr, daß ihr so einen Mann bekommt? Ihr regt euch auf, daß Männer in euch nur den halbnackten Bildschirmkörper sehen. Wenn ich in die sozialen Medien schaue, frage ich mich nicht mehr, warum.
Ihr müßt verwerfen, was euch die Popkultur einredet
Und außerdem, Frauen, zeigt eurem Gatten in spe, daß ihr wißt, wie man einen Haushalt führt, kocht und Kinder großzieht, daß ihr zärtlich sein, mit der Wäsche umgehen und putzen könnt. Jetzt werden alle sagen: „Du erniedrigst die Frauen!“ Tut mir leid, aber nein! Ein Zuhause führen ist eines der schwersten Dinge auf der ganzen Welt. Meine Frau tut Sachen, die ich nicht einmal wirklich verstehe. Über das Muttersein reden wir genauso abschätzig, dabei sind Mütter in unserer Zeit längst wagemutige Krieger geworden. Wir sollten sie entsprechend hochhalten und als das Wichtigste behandeln, was wir in diesem Land haben.
Du bist Chefin in einer Schuhfirma? Fein! Interessiert mich nicht. Wißt ihr, was mich interessiert? Wenn eine Frau zu mir kommt und mir sagt: „Ich ziehe fünf Kinder groß.“ So etwas ist beeindruckend! Wenn diese Frau irgendwann aus dem Leben scheidet, hinterläßt sie ein Erbe. Fünf Kinder und Dutzende Enkel werden um ihr Sterbebett stehen und sie lieben.
„Männer sind wie Frauen, wir sollten uns befreien!“ Oh, wirklich!? Wie soll das funktionieren? So viele super depressive junge Frauen sind auf Tabletten wie nie zuvor – und alles nur, weil sie nach etwas suchen, das es überhaupt nicht gibt, weil sie das Offenbare leugnen. Natürlich könnt ihr sagen, daß das alles nur ein Mann sagt. Trotzdem: Frauen, ihr müßt im Grunde alles verwerfen, alles streichen, was die gesamte Popkultur euch einzureden versucht, daß Männer und Frauen gleich sind, daß ihr euren eigenen Weg gehen müßt und daß euer Kontostand das Allerwichtigste ist.
An deiner Einsamkeit bist du selbst schuld
Wenn ihr das alles wollt, dann geht mit Gottes Segen. Ich stehe euch nicht im Weg. Statistiken zeigen aber, daß 99 Prozent der Frauen in diesem Raum Kinder haben wollen. Karriere könnt ihr auch später noch machen. Und haltet euch von Freundinnen fern, die damit prahlen, mit wem sie schon alles ein Stelldichein hatten oder freie Liebe feiern. Über die könnt ihr lästern, die braucht ihr nicht als Freunde.
Wenn ihr hingegen auf dem Uni-Campus von euren Kommilitonen gewertschätzt und bewundert werden wollt, dann baut eine Aura der Würde um euch auf. Mein letzter Satz, diesmal an beide, junge Männer wie Frauen. Wenn ihr keinen Partner finden könnt, seid ihr selbst schuld! „Aber die moderne Frau!“ Ja, die hat recht: Viele Männer sind degeneriert. Aber es ist leidlich einfach, andere für das eigene Versagen in Haftung zu nehmen. Wenn du der einen Person Vorwürfe machen willst, die an deiner Einsamkeit schuld ist – dann schau in den Spiegel.
Übersetzung von Florian Werner
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Charles James „Charlie“ Kirk, 1993–2025, war ein US-amerikanischer Redner und Autor. Mit 18 Jahren gründete der bei Chicago geborene Architektensohn die konservative Bewegung „Turning Point USA“. Seine „Prove Me Wrong“-Auftritte an den Universitäten des Landes machten ihn berühmt.