WASHINGTON D.C. Der mutmaßliche Mörder des konservativen US-Aktivisten Charlie Kirk ist identifiziert. Bei dem Festgenommenen handelt es sich nach Angaben der Behörden um den 22jährigen Tyler Robinson aus Utah. Er wurde am Donnerstagabend gegen 22 Uhr Ortszeit in Südutah gefaßt.
US-Präsident Donald Trump bestätigte die Festnahme in einem Fernsehinterview und sagte, man habe den Täter mit „hoher Sicherheit“. Utahs Gouverneur Spencer Cox eröffnete eine Pressekonferenz mit den Worten: „Wir haben ihn.“ Er bezeichnete die Tat als „Angriff auf uns alle, ein Angriff auf das amerikanische Experiment“.
Robinson gestand es seinem Vater
Robinson soll nach Medienberichten einem Familienfreund angedeutet haben, in die Tat verwickelt zu sein. Schließlich gestand er seinem Vater Matt, einem Sheriff’s Deputy, den Mord. Dieser verständigte die Behörden und begleitete seinen Sohn zur Polizei.
Robinson studierte zuletzt mit Stipendium an der Utah State University. Familienmitglieder gaben an, er sei in den vergangenen Jahren politischer geworden und habe wiederholt geäußert, Kirk gehaßt zu haben. Ermittler stellten Nachrichten sicher, in denen Robinson den Tatablauf dokumentierte.
„Bella Ciao, Bella Ciao, Bella Ciao“ auf Patronenhülse
Am Tatort wurden Patronenhülsen mit Gravuren gefunden. Auf einer abgefeuerten Hülse stand: „Beobachtet Beulen OWO Was ist das?“ Drei nicht abgefeuerte Patronen trugen die Aufschriften: „Hey Faschist! Fang!“, versehen mit Pfeilsymbolen; „Oh Bella Ciao, Bella Ciao, Bella Ciao, Ciao, Ciao“; sowie „Wenn du das liest, bist du schwul, lach mich tot“.
Unklar ist, ob die abgebildeten Pfeile als Anspielung auf das historische Symbol der „Drei Pfeile“ zu verstehen sind, das seit den 1930er Jahren als antifaschistisches Zeichen verwendet wird.
In einem Waldstück nahe des Campus entdeckten Ermittler ein Mauser-Gewehr Kaliber .30, eingewickelt in ein Handtuch. In der Kammer befand sich eine abgefeuerte Patrone, drei weitere lagen im Magazin. Die Waffe wird in einem FBI-Labor untersucht.
Kirk bei Veranstaltung vor Tausenden erschossen
Kirk war am Mittwoch während einer Rede im Rahmen seiner „American Comeback Tour“ an der Utah Valley University von einer Kugel in den Hals getroffen worden. Trotz sofortiger ärztlicher Hilfe erlag er im Krankenhaus seinen Verletzungen. Rund 3.000 Studenten waren anwesend, als der Schuß von einem benachbarten Universitätsgebäude fiel. Panik brach aus, viele flohen schreiend vom Gelände.
Die Ermittlungen liefen unter Hochdruck. FBI-Agenten trafen 16 Minuten nach dem Schuß am Tatort ein. Am Donnerstagmorgen veröffentlichten die Behörden erste Fotos des Verdächtigen, später ein Video, das ihn beim Abstieg vom Dach zeigt.
Gouverneur erinnert an Todesstrafe
Bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Gouverneur Cox sagte FBI-Direktor Kash Patel: „An meinen Freund Charlie Kirk: Wir sehen uns in Walhalla.“ Utahs Gouverneur kündigte an, der Täter werde mit voller Härte bestraft, und erinnerte daran, daß in Utah die Todesstrafe gilt.
Trump sprach unterdessen von einem „politischen Attentat“ und machte die „radikale Linke“ mitverantwortlich. „Dieses Klima, in dem Patrioten wie Charlie mit Nazis gleichgesetzt werden, führt direkt zu solcher Gewalt“, sagte er. (ho/rr/sv)