NEW YORK. Die US-Modemarke American Eagle hat mit einer Werbekampagne mit Schauspielerin Sydney Sweeney für Wirbel gesorgt. In einem Video wird mit einem Wortspiel aus „Jeans“ und „Genes“ („Gene“) gearbeitet – was bei woken Beobachtern Empörung auslöste.
Der Werbespot zeigt Sweeney, auch deutschen Zuschauern aus der Serie „Euphoria“ bekannt, mit dem Satz: „Gene werden von den Eltern an die Nachkommen weitergegeben und bestimmen Eigenschaften wie Haarfarbe, Persönlichkeit und sogar Augenfarbe. Meine Jeans sind blau.“ An anderer Stelle der Kampagne heißt es, Sweeney habe „gute Gene“. Besonders dieses Wortspiel in Verbindung mit ihren blonden Haaren und blauen Augen stößt Kritikern sauer auf.
Sie wittern darin die Verherrlichung eines überholten, auf „weißem Ideal“ beruhenden Schönheitsbildes, und gar eine Nähe zu eugenischen Vorstellungen des Nationalsozialismus. Zahlreiche Nutzer auf sozialen Medien werfen dem Unternehmen vor, mit rassistischen Untertönen zu spielen. Der Begriff „good genes“ sei historisch vorbelastet und erinnere an Ideologien der „Rassenreinheit“ wie sie von den Nazis und in den USA während der Hochphase der Eugenik vertreten wurden.
Jeans-Hersteller plant bereits den nächsten Schritt
Die in linken US-Medien gerne zitierte Sprachwissenschaftlerin Shalini Shankar sieht in der Kampagne den Versuch, sich an ein wohlhabendes, weißes Publikum zu wenden. Marketingexperte Marcus Collins bezeichnete die Aktion als entweder „ignorant, faul oder gezielt – in jedem Fall unglücklich“. Konservative Stimmen wie die frühere Fox-News-Moderatorin Megyn Kelly sehen die Aufregung hingegen als überzogen. Sie wies darauf hin, daß die Kampagne Sweeney ungewollt zusätzliche Aufmerksamkeit verschafft habe – gerade wegen ihres Aussehens.
@jfupdateSydney Sweeney macht Werbung für Jeans und sorgt damit für einen Rassismus- Skandal 🚨🗞️♬ A.Vivaldi The Four Season, Summer Presto; Tempo Impetuoso – AllMusicGallery
American Eagle selbst hat sich bislang nicht zu der Kritik geäußert. Der Konzern kündigte jedoch an, eine Sonderkollektion namens „Sydney Jean“ auf den Markt zu bringen, deren Erlöse an ein Hilfsprojekt für Opfer häuslicher Gewalt fließen sollen. (rr)