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IW-Prognose: Massenarbeitslosigkeit kommt, und die Rezession verschärft sich

IW-Prognose: Massenarbeitslosigkeit kommt, und die Rezession verschärft sich

IW-Prognose: Massenarbeitslosigkeit kommt, und die Rezession verschärft sich

Auch unter der neuen Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) setzt die Wirtschaft ihren Tiefflug fort.
Auch unter der neuen Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) setzt die Wirtschaft ihren Tiefflug fort.
Auch unter der neuen Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) setzt die Wirtschaft ihren Tiefflug fort. Foto: picture alliance / SVEN SIMON | Frank Hoermann
IW-Prognose
 

Massenarbeitslosigkeit kommt, und die Rezession verschärft sich

Noch in diesem Jahr werden in Deutschland so viele Menschen arbeitslos sein wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Die Wirtschaft wird noch weiter schrumpfen. Das ist das Ergebnis der Frühjahrsprognose des Institutes der Deutschen Wirtschaft.
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KÖLN. Laut der Frühjahrsprognose des Institutes der Deutschen Wirtschaft (IW) wird sich die Wirtschaftskrise in diesem Jahr in Deutschland weiter verschärfen. Das Wachstum wird demnach im Vergleich zum Vorjahr erneut zurückgehen – wie schon 2024 um 0,2 Prozent. Der Regierungswechsel von der Ampel zu Schwarz-Rot wird also zunächst keine Wirtschaftswende bewirken. Auf die neue Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) wartet eine enorme Herausforderung.

Damit wird die Bundesrepublik das dritte Jahr hintereinander in der Rezession stecken. Das hat es in der Geschichte noch nie gegeben. Bereits 2023 war das Bruttoinlandsprodukt um 0,3 Prozent geschrumpft. Selbst während der Finanzkrise und der Corona-Lockdowns verzeichnete Deutschland jeweils nur ein Jahr ein Minus beim Wirtschaftswachstum.

Im August wird es in Deutschland laut der Prognose dann erstmals wieder drei Millionen Arbeitslose geben. Damit wäre dann auch der vorhergesagte Jahresdurchschnitt erreicht: „Die Arbeitslosigkeit wird im Jahresdurchschnitt 2025 knapp an die Marke von drei Millionen heranrücken“, so Professor Michael Grömling vom IW. Das letzte Mal, daß es mehr Beschäftigungslose gab, war 2010. Damals kämpfte Deutschland mit den Folgen der internationalen Finanzkrise.

Rezession nur in Deutschland

Damit erreicht die Wirtschaftskrise nun auch nachhaltig den Arbeitsmarkt: „Die Anzahl der Erwerbstätigen galt lange als stabil, aber seit Mitte 2024 ist hier ein Rückgang zu beobachten, der in diesem Jahr zu einem Beschäftigungsverlust von 0,1 Prozent oder 50.000 Personen führt“, sagt Grömling, Leiter des Clusters Makroökonomie und Konjunktur beim IW.

Trotz des Renteneintritts der geburtenstarken Jahrgänge ergeben sich für Schulabgänger immer weniger Perspektiven: Die Jugendarbeitslosigkeit der 15- bis 25jährigen ist in den vergangenen zwei Jahren um 22 Prozent gestiegen. Und die Situation könnte sich weiter verschärfen: Laut IW-Konjunkturumfrage plant mehr als jedes dritte Unternehmen, Stellen abzubauen.

Die deutsche Wirtschaftskrise findet in einem wachsenden Umfeld statt. In der EU erleben viele Länder einen Boom. Ungarn wächst um 2,2 Prozent, Polen um 2,1, Spanien um 1,9 und Kroatien sogar um 3,0 Prozent. Im Euroraum ergibt sich vor allem durch die Schwäche Deutschlands insgesamt nur ein Wachstum von 0,8 Prozent. Den USA werden 1,3 Prozent und China sogar vier Prozent vorausgesagt. (fh)

Auch unter der neuen Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) setzt die Wirtschaft ihren Tiefflug fort. Foto: picture alliance / SVEN SIMON | Frank Hoermann
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