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Nach Kritik an britischer Regierung: Britische Antiterrorbehörden überwachen Musk-Beiträge

Nach Kritik an britischer Regierung: Britische Antiterrorbehörden überwachen Musk-Beiträge

Nach Kritik an britischer Regierung: Britische Antiterrorbehörden überwachen Musk-Beiträge

Auf einer schwarzen Fläche ist das weiße X-Symbol von Twitter, beziehungsweise X, zu sehen, der Plattform von Elon Musk. Die britischen Behörden wollen Staatsangehörige künftig genauer unter die Lupe nehmen – sofern diese mit X-Chef Elon Musk interagieren
Auf einer schwarzen Fläche ist das weiße X-Symbol von Twitter, beziehungsweise X, zu sehen, der Plattform von Elon Musk. Die britischen Behörden wollen Staatsangehörige künftig genauer unter die Lupe nehmen – sofern diese mit X-Chef Elon Musk interagieren
Die britischen Behörden wollen Staatsangehörige künftig genauer unter die Lupe nehmen – sofern diese mit X-Chef Elon Musk interagieren / Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Vuk Valcic
Nach Kritik an britischer Regierung
 

Britische Antiterrorbehörden überwachen Musk-Beiträge

Das britische Innenministerium nimmt Social-Media-Nutzer ins Visier, die mit Elon Musk interagieren. Hintergrund: Musks scharfe Kritik an Labour-Politikerin Jess Phillips und den „Grooming-Gang“-Skandalen. Wofür fürchtet sich die britische Politik?
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LONDON. Das britische Ministerium für Innere Sicherheit hat bekannt gegeben, britische Staatsbürger zu beobachten, die in sozialen Netzwerken mit X-Chef und Trump-Berater Elon Musk interagieren. „Auch wenn wir uns zu operativen Angelegenheiten nicht äußern können, nutzen wir regelmäßig Open-Source-Monitoring, um darüber informiert zu sein, was online geteilt und diskutiert wird“, sagte ein Sprecher der Behörde dem britischen Nachrichtensender BBC.

Anlaß für diese Überwachung seien Drohungen, die von Nutzern gegenüber der britischen Politikerin Jess Phillips (Labour Party) ausgesprochen worden seien. Zuvor war die Ministerin für Frauenpolitik von Musk für ihren Umgang mit den „Grooming Gang“-Skandalen kritisiert und als „böse Hexe“ bezeichnet worden.

Hintergrund sind Äußerungen von Phillips, in denen sie die Kölner Silvesternacht von 2015 mit den Worten relativierte, sie unterscheide sich nicht substantiell von dem, was in Birmingham „jede Woche“ geschehe. Im Oktober 2024 lehnte sie zudem eine weitere nationale Untersuchung der „Grooming Gang“-Fälle ab, in denen migrantische Banden in mehreren britischen Städten hunderttausende britische Mädchen jahrelang zur Prostitution zwangen.

Musk kritisiert Frauenministerin

Musk bezeichnete die Politikerin in diesem Zusammenhang als eine „Apologetin genozidaler Vergewaltigung“, die es verdiene, „ins Gefängnis“ zu wandern. Phillips berichtete daraufhin von Drohungen, die ihr zugesandt worden seien. Das Innenministerium bestätigte, es überprüfe aus diesem Grund, welche Personen auf Posts von Musk reagiert hatten.

Auch Premierminister Keir Starmer (Labour) wurde im Zusammenhang mit den „Grooming-Gang“-Skandalen zur Zielscheibe von Musk – wies die Vorwürfe allerdings zurück. Unter seiner Regierung sei die bislang höchste Zahl an Kindesmißbrauchsfällen zur Verurteilung gekommen, betonte Starmer. Die verbalen Angriffe gegen Phillips seien hingegen Ausdruck einer auf „Lügen und Desinformation aufbauenden“ Kampagne.

Allein in Rotherham gab es mehr als tausend Opfer

In den vergangenen Jahrzehnten waren in Orten wie Rotherham, Rochdale, Aylesbury, Banbury, Bristol, Derby, Halifax, Huddersfield, Keighley, Manchester, Newcastle, North Wales, Oxford, Peterborough und Telford „Grooming Gangs“ aufgeflogen, in denen migrantische Männer junge britische Mädchen zwangsprostituiert und auch selbst vergewaltigt hatten. Die gesamte Zahl der Opfer ist nicht bekannt – allein in Rotherham gehen die Behörden allerdings von bis zu 1.400 Opfern aus.

Der aufgeflogene Ring in Newcastle mißbrauchte bis zu 108 Mädchen, wie die britische Zeitung The Guardian berichtete. Im Fall des Oxforder „Mädchenrings“ wurden mindestens 300 Opfer ermittelt. Viele der Gangs konnten sich über mehrere Jahre oder Jahrzehnte ungestört organisieren, da Polizisten und Sozialarbeiter den Vorwurf des Rassismus fürchteten. (lb)

Die britischen Behörden wollen Staatsangehörige künftig genauer unter die Lupe nehmen – sofern diese mit X-Chef Elon Musk interagieren / Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Vuk Valcic
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