Wann kümmert sich dieser Mann eigentlich um seine Firmen? Er ist ein absolutes Phänomen, ein Arbeitstier, ein Macher: Elon Musk, Besitzer von Tesla, derzeit mit Abstand wertvollster Automobilhersteller der Welt. Seine Space-X-Raketen dominieren mit 60 Prozent den Markt für Flüge ins All. Ihre mächtigen Trägerstufen kehren dabei nicht nur wieder, sondern landen neuerdings beängstigend präzise auf ihrer Abschußrampe.
Hat dieser reichste Mann der Welt, einer der innovativsten und wagemutigsten Köpfe, nicht alle Hände voll damit zu tun, seine Vision vom Flug zum Mars zu verwirklichen – wieso findet er noch Zeit, sich in die dröge deutsche Innenpolitik einzumischen?
Ganz Deutschland spricht über das Gespräch von Elon Musk und Alice Weidel. Und wir natürlich auch. Die große JF-Analyse mit @Dieter_Stein, @MitAktien, @realDerksen und @HenHoffgaard heute auf X. Seid dabei! pic.twitter.com/MimANFsMxQ
— JUNGE FREIHEIT (@Junge_Freiheit) January 9, 2025
Musk hat selbst intensiv am eigenen Leib erlebt, wie traditionelle Medien einseitig über ihn und seine Unternehmen berichten. Ihm ist irgendwann der Kragen geplatzt. Er kaufte Twitter, schmiß einen Haufen Leute raus, taufte die Plattform in X um, hob die hunderttausendfache Zensur gegen rechte und konservative Kanäle auf – und stürzte sich selbst in die Meinungsschlacht. Die Übernahme von Twitter 2022 wurde zum „Gamechanger“ im Ringen um die Öffentliche Meinung in sämtlichen westlichen Ländern – die seit Jahrzehnten wie selbstverständlich von der Linken dominiert wird.
Musk entreißt den Linken die Lufthoheit
Es ist ein Schockmoment für die politische Klasse insbesondere in Deutschland, daß Demokratie und Marktwirtschaft den Wechsel der politischen Windrichtung tatsächlich vorsehen. Überraschung! Einen maximalen Tabubruch landete Musk Ende des Jahres, als er in einem Tweet zunächst meinte, „nur die AfD kann Deutschland retten“ und dann diese Behauptung auf Einladung der Welt am Sonntag auch noch in einem Zeitungsartikel fundiert begründete.
Ein deutscher Großunternehmer wäre nach einer solchen Aktion erledigt. Deshalb sagt auch keiner wirklich offen seine Meinung. Stattdessen grüßen sie den regenbogenfarbenen Geßlerhut der Wokeness. Diese Schweigespirale könnte jetzt empfindlich an Schwung einbüßen. Musk wirkt wie eine mächtige Abrißbrine auf Brandmauern, die errichtet wurden, um das Dauerabo der Linken auf Lufthoheit im öffentlichen Diskurs, aber auch hinsichtlich politischer Mehrheiten zu zementieren.
Die Einmischung linker Milliardäre wie George Soros oder Bill Gates wurde vom Establishment bejubelt. Die woke Umerziehung via Disney, Hollywood, Netflix – suuuper. Kein Problem. Musks Intervention zugunsten rechter Underdogs – sie sorgt wieder für ein mögliches Austarieren des Gleichgewichts im öffentlichen Diskurs. Und das ist gut so.