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Gefährderansprache nach Drohungen: Magdeburg-Attentäter drohte bereits 2013 mit Terror

Gefährderansprache nach Drohungen: Magdeburg-Attentäter drohte bereits 2013 mit Terror

Gefährderansprache nach Drohungen: Magdeburg-Attentäter drohte bereits 2013 mit Terror

Polizisten stehen am Weihnachtsmarkt in Magdeburg (Foto vom 21.12.2024). Auf den Weihnachtsmarkt in der Innenstadt von Magdeburg ist am Freitagabend (20.12.2024) ein mutmasslicher Anschlag veruebt worden. Ein Auto war in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gerast. Laut Polizei fuhr der Taeter "mindestens 400 Meter ueber den Weihnachtsmarkt". Bislang starben fuenf Menschen bei dem Anschlag, darunter ein Kleinkind. Mehr als 200 wurden verletzt, viele davon schwer. Der mutmassliche Taeter ist ein seit 2006 in Deutschland lebender Arzt aus Saudi-Arabien. (Siehe epd-Meldung vom 21.12.2024)
Polizisten stehen am Weihnachtsmarkt in Magdeburg (Foto vom 21.12.2024). Auf den Weihnachtsmarkt in der Innenstadt von Magdeburg ist am Freitagabend (20.12.2024) ein mutmasslicher Anschlag veruebt worden. Ein Auto war in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gerast. Laut Polizei fuhr der Taeter "mindestens 400 Meter ueber den Weihnachtsmarkt". Bislang starben fuenf Menschen bei dem Anschlag, darunter ein Kleinkind. Mehr als 200 wurden verletzt, viele davon schwer. Der mutmassliche Taeter ist ein seit 2006 in Deutschland lebender Arzt aus Saudi-Arabien. (Siehe epd-Meldung vom 21.12.2024)
Polizisten am Tag nach dem Anschlag: Täter drohte und kam immer davon. Foto: picture alliance / epd-bild | Maike Gloeckner (Glöckner)
Gefährderansprache nach Drohungen
 

Magdeburg-Attentäter drohte bereits 2013 mit Terror

Schon vor Jahren kündigte Taleb Al-Abdulmohsen „Handlungen mit internationaler Beachtung“ an. Am Freitag raste der Saudi über den Magdeburger Weihnachtsmarkt, tötet fünf Menschen, verletzte 200 – und machte aus seinen Worten blutige Realität.
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MAGDEBURG. Der Attentäter vom Magdeburger Weihnachtsmarkt, Taleb Abdulmohsen, drohte bereits im Jahr 2013 mit einer terroristischen Tat. Damals war der Saudi mit der Ärztekammer in einen Konflikt über die Annerkennung von Prüfungsleistungen im Rahmen seiner Ausbildung zum Facharzt geraten. Am Telefon verwies er 2013 auf den kurz zuvor verübten Anschlag auf den Boston-Marathon vom 15. April 2013. Er kündigte eine Tat an, die „internationale Beachtung“ finden würde.

Nach der Drohung durchsuchten Ermittler die Wohnung des damals in Stralsund lebenden Mannes. Auch elektronische Geräte wurden geprüft. Doch wie das Innenministerium mitteilte, ergaben die Ermittlungen keine Anhaltspunkte für eine konkrete Anschlagsvorbereitung. Im September 2013 wurde Abdulmohsen vom Amtsgericht Rostock wegen „Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten“ zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen à zehn Euro verurteilt.

Weitere Drohungen und Beschwerden

Doch damit nicht genug: Im Januar 2014 soll er auf einem Amt in Stralsund erschienen sein, wo er finanzielle Unterstützung beantragte. Auch hier drohte er nach Angaben des Innenministeriums mit einer Tat, „an die man sich lange erinnern werde“, und äußerte Suizidabsichten. Die Polizei reagierte darauf mit einer sogenannten Gefährderansprache.

Diese fruchtete nicht, und schon im Oktober 2014 eskalierte die Situation erneut, als Abdulmohsen sich bei Justizbehörden über das Urteil des Amtsgerichts Rostock beschwerte. Er bezeichnete die Richter als „Rassisten“ und äußerte sich beleidigend. Weder diese Äußerungen noch ein angeblicher Nötigungsversuch führten jedoch zu weiteren strafrechtlichen Konsequenzen.

Rettungskräfte stehen vor dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg, wo ein Mann aus Saudi-Arabien mit einem Wagen in die Menschenmenge raste.
Rettungskräfte stehen vor dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg, wo ein Mann aus Saudi-Arabien mit einem Wagen in die Menschenmenge raste Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Ebrahim Noroozi

Nicht als Gefährder eingestuft

Ein Jahr später, im September 2015, wandte sich Abdulmohsen dann per Telefon an das Bundeskanzleramt. Im Gespräch wiederholte er seine Kritik am Rostocker Urteil und soll dabei angekündigt haben, sich eine Pistole zu besorgen. Dennoch wurde er, wie Innenminister Christian Pegel (SPD) erklärte, nicht als Gefährder eingestuft.

Am Freitag raste er mit einem dunklen BMW über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg, tötete fünf Menschen und verletzte 200 weitere. (rr)

Polizisten am Tag nach dem Anschlag: Täter drohte und kam immer davon. Foto: picture alliance / epd-bild | Maike Gloeckner (Glöckner)
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