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Explosion am Dienstag: Ukrainischer Geheimdienst steckt hinter Anschlag auf russischen General Kirillow

Explosion am Dienstag: Ukrainischer Geheimdienst steckt hinter Anschlag auf russischen General Kirillow

Explosion am Dienstag: Ukrainischer Geheimdienst steckt hinter Anschlag auf russischen General Kirillow

Ermittler untersuchen den Ort, an dem Kirillow ums Leben kam
Ermittler untersuchen den Ort, an dem Kirillow ums Leben kam
Ermittler untersuchen am Dienstag den Tatort in Moskau. Foto: picture alliance / Sipa USA | Kommersant Photo Agency
Explosion am Dienstag
 

Ukrainischer Geheimdienst steckt hinter Anschlag auf russischen General Kirillow

In Moskau explodiert ein Sprengsatz. Der russische General Igor Kirillow kommt ums Leben. Er war im Visier des ukrainischen Geheimdienstes SBU. Das russische Außenministerium reagiert.
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MOSKAU. Der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) hat den russischen General Igor Kirillow mit einem Anschlag in Moskau getötet. „Das heutige Bombenattentat auf General Igor Kirillow […] ist eine Spezialoperation des SBU“, soll es in einer Mitteilung des Geheimdienstes vom Dienstag heißen, aus der der Spiegel zitiert. Das Magazin schreibt, es habe beim SBU zu der Angelegenheit angefragt, woraufhin der Dienst die Tat für sich reklamiert habe.

Auch weitere Medien, darunter das ukrainische Onlineportal Kyiv Independent und Nachrichtenagenturen, berichten über die Urheberschaft des SBU, berufen sich allerdings auf namentlich nicht genannte Quellen. Laut der Russischen Untersuchungskommission kam Kirillow am Dienstagmorgen ums Leben, als ein Sprengsatz in der Nähe eines Wohngebäudes explodierte. Dieser soll in einem Roller angebracht gewesen sein. Auch ein Assistent des Generals sei ums Leben gekommen.

„Kirillow war ein Kriegsverbrecher“

„Kirillow war ein Kriegsverbrecher und ein absolut legitimes Ziel, da er den Einsatz verbotener chemischer Waffen gegen das ukrainische Militär befohlen hat“, hieß es laut Spiegel am Dienstag aus dem SBU. „Ein solch unrühmliches Ende erwartet all jene, die Ukrainer töten. Vergeltung für Kriegsverbrechen ist unausweichlich.“

Auf seiner Website nahm der Geheimdienst zunächst nicht zu dem Vorgang Stellung. Am Montag hatte er dort allerdings einen Text veröffentlicht, in dem Kirillow Kriegsverbrechen vorgeworfen werden. Der Leiter der Strahlen-, chemischen und biologischen Abwehrtruppen innerhalb der russischen Streitkräfte sei verantwortlich „für den massiven Einsatz verbotener chemischer Waffen“ in der Ukraine.

Moskau feuert rhetorisch zurück

Der SBU wirft dem Russen konkret vor, daß seit Kriegsbeginn „mehr als 4.800 Fälle des feindlichen Einsatzes von chemischer Munition“ registriert worden seien. Bereits Anfang Oktober hatte das Vereinigte Königreich Kirillow mit Sanktionen belegt. Er sei für den Einsatz „barbarischer Waffen“ verantwortlich, hieß es seinerzeit aus der britischen Regierung.

Die russischen Nachrichtenagenturen Tass und Ria Novosti berichteten am Dienstag, die Russisches Untersuchungskommission ermittle unter anderem wegen Mordes und einer Terrortat. Das russische Außenministerium ventilierte als Erklärung für den Anschlag, Kirillow habe Verbrechen des Westens aufgedeckt, unter anderem angeblich amerikanische Biolabore in der Ukraine. Ex-Präsident Dmitri Medwedew drohte, „die Bandera-Nazis“ müßten nun „mit Vergeltung“ rechnen. (ser)

Ermittler untersuchen am Dienstag den Tatort in Moskau. Foto: picture alliance / Sipa USA | Kommersant Photo Agency
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