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Energiepolitik: „Mehr als nur ein Warnschuß“ – RWE-Chef bemängelt deutsche Stromversorgung

Energiepolitik: „Mehr als nur ein Warnschuß“ – RWE-Chef bemängelt deutsche Stromversorgung

Energiepolitik: „Mehr als nur ein Warnschuß“ – RWE-Chef bemängelt deutsche Stromversorgung

Dr. Markus KREBBER, Vorstandsvorsitzender, CEO, Bilanzpressekonferenz der RWE AG am 14.03.2024 in Essen. Die Stromversorgung in Deutschland könnte besser sein.
Dr. Markus KREBBER, Vorstandsvorsitzender, CEO, Bilanzpressekonferenz der RWE AG am 14.03.2024 in Essen. Die Stromversorgung in Deutschland könnte besser sein.
RWE-Geschäftsführer Markus Krebber: Stromversorgung in Deutschland in schlechtem Zustand Foto: picture alliance / SvenSimon | Malte Ossowski/SVEN SIMON
Energiepolitik
 

„Mehr als nur ein Warnschuß“ – RWE-Chef bemängelt deutsche Stromversorgung

Die Warnung des RWE-Chefs Markus Krebber ist unüberhörbar: Deutschland droht ohne gesicherte Kapazitäten ein Energiechaos. Was bedeutet das für die Stromversorgung im Winter?
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Der Geschäftsführer von RWE, Markus Krebber, hat vor einem Kollaps der Stromversorgung in Deutschland gewarnt. Das Land tue „seit Jahren so, als wäre die Frage der Schaffung gesicherter Kapazitäten etwas, das man aufschieben könnte. Doch schon heute können wir deutlich erkennen, was passiert, wenn Kapazitäten abgeschaltet werden und keine Absicherung für erneuerbare Energien bereitgestellt wird“, schrieb Krebber auf seinem LinkedIn-Profil.

Konkret bezog er sich auf den vierten bis achten November dieses Jahres, als die Strompreise an der Börse ungewöhnlich stark schwankten. Vor dem 4. November lagen die Preise laut Daten der Bundesnetzagentur zwischen 30 und 150 Euro pro Megawattstunde – je nach Tageszeit. Am Folgenden Tag stieg der Preis zwischen 17 und 18 Uhr auf fast 300 Euro, was dem Doppelten des durchschnittlichen Höchstpreises entspricht. Zur selben Tageszeit am 6. November kostete eine Megawattstunde Strom mehr als 500 Euro, am Folgetag sogar mehr als 800 Euro. Auch am 8. November stieg der Preis zwischen 17 und 18 Uhr auf mehr als 400 Euro.

Stromversorgung im Januar wäre „nicht zu bewältigen gewesen“

Krebber bezeichnet das als „mehr als nur einen Warnschuß“.  Zwar seien sogenannte Dunkelflauten – also Zeiten, in denen Wind und Sonne nur wenig Strom liefern – nichts Ungewöhnliches, doch die hohen Preise seien „das Ergebnis von zu wenig Angebot“.

Dafür argumentierte der RWE-Chef mit den Zahlen vom 6. November. An diesem Tag lag der maximale Strombedarf bei 66 Gigawatt. 53 davon kamen aus der deutschen Stromproduktion, 13 Gigawatt wurden aus dem Ausland importiert. Für Krebber ist das beunruhigend, denn: „Konkret bedeutet dies, daß dieselbe Situation an einem anderen Tag mit einer höheren Spitzenlast nicht zu bewältigen gewesen wäre. Beispielsweise im Januar. Die höchste Stromnachfrage des Jahres lag am 15. Januar bei über 75 GW – fast 10 GW mehr als am 6. November!“ Deutschland laufe energiepolitisch die Zeit für eine gesicherte eigene Infrastruktur davon, ein Ausbau sei „dringend“. (st)

RWE-Geschäftsführer Markus Krebber: Stromversorgung in Deutschland in schlechtem Zustand Foto: picture alliance / SvenSimon | Malte Ossowski/SVEN SIMON
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