MAGDEBURG. Nach einer aktuellen Insa-Umfrage für die Bild-Zeitung wird die amtierende „Deutschland-Koalition“ von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) in Sachsen-Anhalt brachial abgewählt. Die Koalitionspartner seiner Partei, SPD und FDP, kommen nur noch auf sieben bzw. vier Prozent. Die Grünen würden genau wie die Linke mit jeweils drei Prozent aus dem Landtag fliegen.
Trotz Verlusten von 5,1 Punkten gegenüber der Landtagswahl von 2021 bliebe die CDU mit 32 Prozent stärkste Kraft. Dicht dahinter folgt die AfD mit 30 Prozent. Vor mehr als drei Jahren hatten die Blauen noch 20,8 Prozent erreicht.
Sonntagsfrage zur Landtagswahl in Sachsen-Anhalt • INSA/BILD: CDU 32 % | AfD 30 % | BSW 16 % | SPD 7 % |FDP 4 % | DIE LINKE 3 % | GRÜNE 3 % | Sonstige 5 %
➤ Verlauf: https://t.co/lMOn56cNLK
🗓️ Landtagswahl: vsl. Frühjahr 2026#ltwlsa #ltwst pic.twitter.com/0YYjKzZrNf— Wahlrecht.de (@Wahlrecht_de) November 5, 2024
Sachsen-Anhalt nur mit BSW regierbar
Auf Platz drei liegt das BSW mit 16 Prozent. Die Wagenknecht-Partei würde, wie schon in Sachsen, Thüringen und Brandenburg, zum Königsmacher. Um an der Macht zu bleiben, könnte die CDU nur mit ihr koalieren. Denn aufgrund der „Brandmauer“ gegen die AfD ergibt sich für die Union keine andere Mehrheit.
Allerdings hätten auch AfD und BSW eine gemeinsame parlamentarische Mehrheit. Diese liegt aufgrund der 15 Prozent Stimmen, die für Parteien, die nicht in den Landtag kommen, bereits bei 43 Prozent. CDU und BSW kommen auf 48, AfD und BSW auf 46 Prozent.
Besonders brutal ist der Absturz für die Linken. Diese waren 2021 mit elf Prozent noch auf Platz drei gekommen – nun droht ein Verlust von acht Punkten. Die FDP hatte 6,4 Prozent erreicht und die Grünen 5,9 Prozent. Die Sozialdemokraten lagen bei 8,4 Prozent.
Der 70jährige Haseloff ist seit 2011 im Amt und damit der dienstälteste Miniterspräsident in Deutschland. Ob er noch einmal kandidiert, ist unklar. Sachsen-Anhalt wählt in gut anderthalb Jahren, im Juni 2026, einen neuen Landtag. (fh)