BERLIN. Der Präsident des Deutschen Schaustellerbunds, Albert Ritter, hat gefordert, Weihnachtsmärkte generell zu Waffenverbotszonen zu erklären. Seit dem Attentat von Solingen habe „das Thema Sicherheit eine zusätzliche Dimension bekommen“, sagte Ritter gegenüber der Rheinischen Post am Mittwoch.
Mit der Waffenverbotszonen-Regelung könne die Polizei Taschenkontrollen durchführen. Das werde „den Sicherheitsfaktor deutlich erhöhen“, erklärte der Präsident. Zudem zeige die Erfahrung, daß es „erhebliche Fundzahlen bei Kontrollen an den Eingängen“ gebe.
Immer würden dabei Dinge gefunden, die „auf einer Kirmes, einem Volksfest oder einem Weihnachtsmarkt absolut nichts zu suchen haben“. Ritter betonte, ihm sei unerklärlich, „wieso man etwa ein Messer mitnehmen“ müsse.
Zudem befürworte der Schaustellerbund auch „zeitlich begrenzte Videoüberwachung auf Weihnachtsmärkten“. Sicherheit müsse vorne stehen. „Datenschutz darf kein Schutzschirm für Täter sein“, verlangte Ritter. Insgesamt müsse „alles Menschenmögliche“ getan werden, um Weihnachtsmärkte so sicher wie möglich zu machen.
Immer wieder gibt es Anschläge auf Weihnachtsmärkte
Insgesamt rechne der Schaustellerbund in diesem Jahr mit etwa 160 Millionen Besuchern der insgesamt 3.250 geplanten Weihnachtsmärkte. Die ersten Märkte werden voraussichtlich in der kommenden Woche öffnen.
Mehrfach war es in den vergangenen Jahren zu Anschlägen und Gewalttaten auf Weihnachtsmärkten und anderen öffentlichen Veranstaltungen gekommen. Im Dezember 2016 war ein islamistischer Attentäter mit einem Lastwagen in einen Berliner Weihnachtsmarkt gerast. Insgesamt starben bei dem Angriff 13 Menschen.
Im Dezember 2018 hatte ein ebenfalls islamistisch motivierter Attentäter einen Weihnachtsmarkt im elsässischen Straßburg attackiert und fünf Menschen ermordet. Im November 2023 wurden Jugendliche festgenommen. Sie sollen einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Leverkusen geplant haben. Beide Täter werden 2024 zu Haftstrafen verurteilt. (lb)