OBERHAUSEN. In Oberhausen ist am Dienstag ein weiterer ukrainischer Basketballspieler seinen schweren Verletzungen erlegen, der in der vergangenen Woche von einer Migrantenbande überfallen und erstochen wurde. Zuletzt habe sich sein Zustand drastisch verschlechtert, berichtet die dpa unter Berufung auf die Essener Polizei. Beim Angriff erlitt der 18jährige sechs Messerstiche.
Auch das ukrainische Ministerium für Jugend und Sport bestätigte den Tod. Artem Kosatschenko, „das zweite Opfer eines bewaffneten Angriffs in Deutschland, ist im Krankenhaus gestorben“, zitiert die dpa die Behörde. Zuvor war sein 17jähriger Teamkollege Wolodymyr Jermakow seinen Verletzungen erlegen.
Mord am Oberhausener Hauptbahnhof
Beide waren Spieler bei den Düsseldorfer ART Giants, nachdem sie 2023 vor dem russischen Angriffskrieg aus ihrer Heimat geflüchtet waren. Der 17jährige Jermakow galt als Nachwuchstalent und trat bereits in der ukrainischen Jugendmannschaft zur Basketball-Europameisterschaft 2022 an.
Der Angriff ereignete sich am Oberhausener Hauptbahnhof. Zunächst kam es laut Polizei in einem Linienbus zum Streit, der nach dem Ausstieg am Hauptbahnhof eskalierte. Letztlich wurden die zwei 17- und 18jährigen Ukrainer, ein 14jähriger Syrer und eine 13jährige Deutsch-Libanesin mit einem Messer schwer verletzt. Die vier Jugendlichen mußten in Krankenhäusern behandelt werden. Der 17jährige verstarb noch am selben Abend trotz einer Notoperation im Krankenhaus.
Tatverdächtige sind polizeibekannt
Als Tatverdächtige identifizierten die Essener Staatsanwaltschaft und Polizei bisher einen 14jährigen Griechen, zwei 14- und 15jährige Syrer und einen 15jährigen Türken. Alle sitzen in Untersuchungshaft. Dabei vermuten die Ermittler, daß es sich um eine Jugendbande handelt, die für ähnliche Raubüberfälle verantwortlich ist. Jedoch sei die Situation eskaliert, so daß zwei Opfer starben. Der Türke ist der Polizei als Intensivtäter bekannt. In seinem Führungszeugnis finden sich Einträge wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung.
Die Staatsanwaltschaft wirft den vier Jugendlichen Mord und gefährliche Körperverletzung vor. Bei Verurteilung drohen ihnen bei Mord nach Jugendstrafrecht je nach Schwere der Tat bis zu 15 Jahre Haft. (sv)