BERLIN. Für den Umbau der deutschen Energienetze kommen auf die Verbraucher im Rahmen der Energiewende erneut extrem hohe Kosten zu. Das hat die Bundesnetzagentur, geführt vom ehemaligen Grünen-Politiker Klaus Müller, bekannt gegeben.
Demnach müssen allein für die neuen Stromnetze 450 Milliarden Euro bis zum Jahr 2045 aufgebracht werden. Denn die zusätzlichen Übertragungsnetze für Strom aus erneuerbaren Energien und den Ausbau der sogenannten Verteilnetze sind extrem teuer.
Die neuen Verteilnetze sind nötig, damit der Strom zu den Wärmepumpen und E-Auto-Ladestationen gelangt. Ohne sie bliebe es im künftigen Deutschland kalt und immobil.
Netzentgelte für Strom und Gas werden massiv steigen
Bereits bis 2032 kommen auf die Verbraucher jedoch auch für den Umbau der Gas-Fernleitungsnetze Kosten in Höhe von 4,3 Milliarden Euro zu, so Müller. Bezahlen müssen die Investitionen sowohl bei Strom als auch bei Gas alle Verbraucher – über die sogenannten Netzentgelte. Allein für die im Vergleich zum Strom relativ geringen Kosten geht die Bundesnetzagentur von einem zusätzlichen zweistelligen Betrag im Monat für jeden Haushalt aus.
Über die auf die Verbraucher zukommenden neuen Netzentgelte für den rund hundertmal teureren Stromnetz-Ausbau gab Müller noch keine Auskunft. Nur so viel: Seine Behörde wolle das System in den kommenden Monaten reformieren. Aus dem ersten Eckpunkteplan geht hervor, daß die neuen Netzentgelte die Gas- und Stromrechnungen der Verbraucher massiv erhöhen werden.
Auch Besitzer von Wärmepumpen, obwohl sie kein Gas mehr beziehen, sind von den Kosten des Gasnetzab- und -umbaus nicht ausgenommen. Die Bundesnetzagentur plant, diese genauso zu beteiligen. Und das soll schnell gehen. Die Kosten sollen nicht erst dann umgelegt werden, wenn sie tatsächlich anfallen, sondern schon ab 2026. Dadurch sollen die Gasnetzbetreiber Rückstellungen bilden können. (fh)