ERFURT. Eine potentielle Koalition zwischen Union und AfD ist derzeit die beliebteste Regierungsoption in Ostdeutschland. Laut einer Insa-Befragung im Auftrag des Nachrichtenportals Nius wünscht sich eine relative Mehrheit von 32 Prozent eine schwarz-blaue Bundesregierung. Abgefragt wurden dabei nur die derzeit laut Umfragen rechnerisch möglichen Koalitionen, die im Bundestag eine Mehrheit hätten. Das waren neben Union und AfD auch Union und SPD sowie ein Bündnis aus Union, Grünen und FDP.
20 Prozent bevorzugen dabei eine Bundesregierung aus CDU, CSU und SPD, elf Prozent würden sich für ein Jamaika-Bündnis aus CDU, CSU, FDP und Grünen entscheiden. 36 Prozent machten keine Angaben oder nannten keine der drei Möglichkeiten.
In ganz Deutschland dagegen ergibt sich ein anderes Bild. Hier liegt Schwarz-Rot mit 28 Prozent vier Punkte vor einem Bündnis aus Union und AfD. 13 Prozent befürworten Jamaika, während 26 Prozent angeben, keines der drei Bündnisse zu wollen. Der Rest machte keine Angabe.
Union und AfD in einer Altersgruppe vorne
Auch nach Altersgruppen befragten die Meinungsforscher. Bei den 40- bis 49jährigen erweist sich die Koalition zwischen CDU, CSU und AfD als besonders beliebt, mit über 27 Prozent Zustimmung. In allen anderen Gruppen liegen Union und SPD vorne. Besonders schlecht schneidet Schwarz-Blau bei den Teilnehmern ab 70 Jahren ab. Von ihnen bevorzugen knapp 21 Prozent die Möglichkeit, während rund 30 Prozent keine der drei abgefragten Optionen als attraktiv genug empfinden.
Derzeit lehnt die Union jegliche Zusammenarbeit mit der AfD ab. Im September hatte sich der CDU-Parteivorsitzende Friedrich Merz in deutlichen Worten dagegen ausgesprochen: „Die CDU würde ihre Seele verkaufen, wenn sie mit dieser Partei zusammenarbeiten würde.“ (kuk)