POMELLEN. Die Bundespolizei in Mecklenburg-Vorpommern hat eine polnische Staatsbürgerin aufgegriffen, die sich als ukrainischer Kriegsflüchtling ausgab, um in Deutschland Bürgergeld zu kassieren. Die 46jährige Frau und ihr achtjähriger Sohn wurden in der Nacht zum Donnerstag während einer Grenzkontrolle in der Nähe von Pomellen kontrolliert.
Dabei stellte sich heraus, daß die Frau und ihr Sohn im Mai 2022 einen Asylantrag als ukrainische Kriegsflüchtlinge gestellt hatten. „Mit dem Sachverhalt konfrontiert gab die Frau an, daß sie und ihr Sohn sowohl die polnische als auch die ukrainische Staatsangehörigkeit besitzen“, teilte die Bundespolizei mit.
Ukrainer reisen nach Deutschland weiter
Die Polin gab an, bereits vor Kriegsbeginn von Polen in die Ukraine zurückgekehrt zu sein. Nach Kriegsausbruch kamen sie und ihr Sohn demnach nach Deutschland und meldeten sich als Kriegsflüchtlinge. „Weiterhin gab sie an, bewußt ihre polnische Staatsangehörigkeit verschwiegen zu haben, da sie befürchtete, dann in Deutschland keinen Aufenthaltstitel und die damit verbundenen Leistungen zu erhalten.“
Die Polizisten leiteten ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugs und der Erschleichung von Aufenthaltstiteln ein. „Der deutsche Aufenthaltstitel wurde eingezogen, die zuständige Ausländerbehörde wird unterrichtet.“ Zuerst hatte der Nordkurier über den Fall berichtet.
Dabei dürfte es sich um keinen Einzelfall handeln. Bereits im November wurde eine polnische Studie publik, deren Ergebnisse nahelegen, daß Zehntausende Personen mit einer ukrainischen Staatsbürgerschaft wegen höherer Sozialleistungen von Polen nach Deutschland weiterreisen. In Deutschland haben Ukrainer unverzüglich Anspruch auf Bürgergeld. (ho)