BERN. Die linksextremistische Organisation „Anarchistische Gruppe Bern“ hat sich zu dem Angriff auf die französische rechte Frauengruppe Collectif Némésis bekannt. Es gebe in Bern „keinen Raum für solche neonazistischen“ Ideologien, schrieb die Gruppe auf ihrem Instagram-Kanal. Man rufe Gastronomiebetriebe dazu auf, „keine Neonazis zu bedienen“.
Der Polizei in Basel ist das Bekennerschreiben bekannt, wie ein Sprecher der JUNGEN FREIHEIT mitteilte. Ob die Gruppe jedoch auch tatsächlich den Übergriff verübt habe, sei noch Gegenstand der Ermittlungen.
„Wir werden doppelt bestraft“
Die Leiterin von Collectif Némésis, Alice Cordier, zeigte sich gegenüber der JUNGEN FREIHEIT besttürzt. „Obwohl die physischen Verletzungen leicht waren, sind die Betroffenen verängstigt. Sie stehen seit Monaten unter Druck und waren bereits im vergangenen Jahr Opfer eines Angriffs.“
Nicht nur in der Schweiz, auch in Frankreich sei es normal geworden, daß Frauen angegriffen und attackiert würden, weil sie Massenmigration ablehnten. „Die Botschaft unseres Kollektivs ist klar: Ja, nicht-europäische Täter sind bei Angriffen auf Frauen überrepräsentiert. Das ist nicht unsere Schuld und wir sollten uns deswegen nicht verstecken. Jetzt wurden wir dafür doppelt bestraft.“
Aujourd’hui à Berne en Suisse, 7 militantes du Collectif Némésis étaient attablées dans un restaurant après une action pendant la grève féministe Suisse quand elles ont été violemment agressées par un groupe d’une vingtaine d’hommes antifas cagoulés.
Jet de chaises et tables… pic.twitter.com/6fhLPyFbxh
— Collectif Némésis (@NemesisNemesi75) June 13, 2023
Angriff auf ein Restaurant
In der Schweizerischen Stadt Bern war es Dienstagabend es zu einem Angriff auf ein Restaurant gekommen, welchem sich Mitglieder der französischen Frauengruppe Collectif Némésis getroffen hatten. In einem auf Twitter veröffentlichen Statement sprachen die Attackierten von „Antifa-Männern“, die Stühle und Tische in die Fenster geworfen und die Frauen attackiert hätten. Auch Tränengas und Messer seien eingesetzt worden. „Unsere Aktivisten sind traumatisiert und das Restaurant ist zerstört.“
In einem nach dem Angriff veröffentlichtem Video der Gruppe steht eine junge Frau in dem Restaurant. Im Hintergrund liegen Glasscherben auf dem Fußboden, man hört wie Glas zusammengekehrt wird. Die Frau berichtet, ihr und einer anderen Frau sei mit einer Weinflasche ins Gesicht geschlagen worden. „Wir sind unter die Tische gerannt und unter die Bar. Es war sehr gefährlich.“ Die im Restaurant anwesenden Männer hätten sie jedoch beschützt.
Das Video zeigt auch das blutig geschlagene Ohr eines der Mitglieder von Collectif Némésis. Auch die Zerstörung des Restaurants wird gezeigt. Dabei sind beschädigte Fensterscheiben und zerstörtes Mobiliar zu sehen.
„Wir sind die Generation Köln“
Collectif Némésis gründete sich im Oktober 2019 in Paris. Nach eigener Aussage spielten dabei Enttäuschungen über die feministische Bewegung eine maßgebliche Rolle. Diese vertrete „angeblich ihre Interessen“, stelle stattdessen aber „eine linksgerichtete Ideologie über die Bedürfnisse der Frauen“.
Die Gruppe prangert die Auswirkungen der Masseneinwanderung an und positioniert sich gegen Gewalt gegen Frauen. In dem Gründungsmanifest heißt es: „Wir sind die Generation Köln. Wir sind die Insel, auf der die Schiffbrüchigen des Feminismus Zuflucht finden können.“
(lb)