EDINBURGH. Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon hat ihren Rücktritt angekündigt. Sie werde noch so lange im Amt bleiben, bis ein Nachfolger gefunden sei, teilte sie am Mittwoch mit. In ihrem Kopf und Herzen wisse sie, daß es der richtige Zeitpunkt sei.
Nicola Sturgeon has confirmed that she is stepping down as First Minister of Scotland.
She told a press conference that she knew it was the right time to stand down and said she will remain in office until her successor is elected | Read more: https://t.co/iCoqHLJlsq pic.twitter.com/uPMFc9ldOr
— RTÉ News (@rtenews) February 15, 2023
Grund für ihre Entscheidung ist unter anderem der ausbleibende Erfolg bei ihrem Ziel, das Land in die Unabhängigkeit zu führen. Sie wolle es ihrer Partei SNP ermöglichen, künftig neue Wege einzuschlagen. An ihrer Vision werde sie jedoch festhalten. Es sei die „Aufgabe ihres Lebens“. Über ihren Rücktritt habe sie reiflich nachgedacht. Es sei keine Reaktion auf kurzzeitigen politischen Druck.
London sperrte gegen gleich mehrere Vorhaben
Sturgeon mußte zuletzt immer wieder Rückschläge hinnehmen. So untersagte das Oberste Gericht in Großbritannien im November etwa das schottische Gesuch, erneut eine Volksabstimmung über die Trennung vom Vereinigten Königreich abzuhalten.
Viel Kritik hatte sie jüngst zudem für ein Transgender-Gesetz kassiert. Geplant war eine Erleichterung für Menschen, die ihr Geschlecht selbst bestimmen möchten. Die Regierung in London blockierte das Vorhaben.
J.K. Rowling kritisierte Sturgeon heftig
Mehrere Frauenrechtlerinnen, darunter „Harry Potter“-Autorin J.K. Rowling, bekundeten öffentlich ihren Unmut über den Vorstoß der schottischen Regierungschefin. Rowling präsentierte sich auf Twitter mit einem T-Shirt, das Sturgeon als „Zerstörerin von Frauenrechten“ bezeichnete.
I stand in solidarity with @ForWomenScot and all women protesting and speaking outside the Scottish parliament. #NoToSelfID pic.twitter.com/5vZNaZu13H
— J.K. Rowling (@jk_rowling) October 6, 2022
Zudem ließ Schottland unter der Führung der SNP-Politikerin einen verurteilten Sexualstraftäter in einem Frauengefängnis unterbringen. Der biologische Mann identifiziert sich mittlerweile als Frau und lebt unter dem Namen Isla Bryson. Nach einem Sturm der Empörung wurde die „Transfrau“ schließlich verlegt. (zit)