MÜNCHEN. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich deutlich verschlechtert. Wie das Münchner ifo-Institut am Montag mitteilte, ist der Geschäftsklimaindex im September auf 84,3 Punkte gefallen, noch im August dieses Jahres hatte er bei 88,6 Punkten gelegen. Das sei der niedrigste Wert seit Beginn der Corona-Krise und der ersten Lockdowns in der Pandemie im Frühjahr 2020. Demnach rutscht die deutsche Wirtschaft nun in eine Rezession.
Der Rückgang der Stimmungslage ziehe sich durch alle Wirtschaftsbereiche. Die Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Geschäftslage klar schlechter als noch vor einigen Monaten, der Pessimismus habe kurz- und mittelfristig deutlich zugenommen.
In den Chefetagen herrscht schlechte Stimmung
Im verarbeitenden Gewerbe sei der Index spürbar gefallen. Die deutschen Unternehmen in dieser Branche waren demnach im September unzufriedener mit den laufenden Geschäften und blickten mit großer Sorge auf das kommende halbe Jahr. Der Auftragsbestand sei weiter rückläufig. Ebenso habe sich im Einzelhandel das Geschäftsklima erneut verschlechtert.
Auch im Dienstleistungssektor sei der Geschäftsklimaindex abgestürzt. Firmen dieser Branche rechneten zudem mit einer weiteren spürbaren Verschlechterung in den kommenden Monaten, speziell das Gastgewerbe befürchte schwere Zeiten und zusätzliche Belastungen.
Die Geschäftserwartung habe darüber hinaus auch im Baugewerbe merklich nachgegeben. Die Bauunternehmen seien mit den laufenden Geschäften weniger zufrieden und blickten sorgenvoll in die Zukunft. (ab)