GREIFSWALD. Während ein 60jähriger Polizist nach der Attacke eines Syrers in Greifswald um sein Leben kämpft, setzt die Justiz den Täter auf freien Fuß. Und Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD) wollte nicht, daß Nationalität und Aufenthaltsstatus des Ausländers bekannt werden.
Der Reihe nach: Der 24jährige beleidigte am Sonntag vor einem Nachtclub zunächst Polizisten – dann griff er sie an. Plötzlich soll er einen 60 Jahre alten Beamten so stark gestoßen haben, daß dieser umfiel und mit dem Kopf auf der Straße aufschlug. Der Polizist wurde lebensgefährlich verletzt. Nach einer Notoperation in der Uniklinik Greifswald muß er weiter intensivmedizinisch behandelt werden.
Streit um die Bekanntgabe der Nationalität
Gegen den Mann aus Syrien wird wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung ermittelt. Aber: Nach Aufnahme persönlicher Daten kam der Tatverdächtige wieder auf freien Fuß, bestätigte die Polizei. Sie hatte in einer Pressemitteilung auch die Nationalität des Täters genannt.
Das kam in der Landesregierung nicht gut an. Innenminister Pegel gab zwar eine Erklärung zu dem schwerverletzten Beamten ab, nannte aber die Staatsangehörigkeit des Täters nicht. „Für Herrn Pegel ist die Tat, wie seinem Statement zu entnehmen sein sollte, abscheulich, unabhängig davon, welcher Nationalität der Täter angehört“, rechtfertigte ihn seine Sprecherin gegenüber dem Nordkurier: „Wäre er Deutscher, Brite, Russe oder Afghane, hätte dies an dem Statement nichts geändert und auch nichts daran, daß die Nationalität nicht genannt worden wäre.“
Die Frage welchen Aufenthaltsstatus der Mann hat und wie er nach Deutschland kam, beantwortete das Innenministerium nicht. Für AfD-Fraktionschef Nikolaus Kramer ist das durchaus erheblich. Denn es sei zu klären, „ob durch eine Abschiebung wieder einmal eine schwere Straftat hätte verhindert werden können”. (fh)