AUGSBURG. Der Kabarettist Dieter Nuhr hat sich besorgt über die Meinungsfreiheit in Deutschland geäußert. „Ich empfinde diese Aufregung um meine Arbeit als Satiriker als ein extrem bedrohliches Zeichen unserer Kultur“, sagte er der Augsburger Allgemeinen. Die Unfähigkeit, vom Standard abweichende Meinungen hinzunehmen, habe „bei uns ein bedrohliches Ausmaß erreicht“.
Nuhr wehrte sich gegen die Unterstellung, „daß ich Aufregung bewußt erzeuge, weil ich das so schön finde“. Das sei „definitiv nicht der Fall“. Der Kabarettist, der in der ARD die Sendung „Nuhr im Ersten“ macht, sagte: „Menschen glauben, sie kennen die absolute Wahrheit, und die darf nicht mehr angezweifelt werden.“
Umgang mit Klimawandel „extrem lächerlich“
Er selbst habe „die großen Wahrheiten unserer Zeit nie angezweifelt“, betonte er: „Mir wurde ja vorgeworfen, ich wäre Corona-Leugner, Klimawandel-Leugner oder was weiß ich alles – das war definitiv natürlich nie der Fall, weil ich kein Idiot bin – das war einfach nur ein Versuch, mich zu beseitigen.“
Hinter dem Satz „Ich darf keine Witze machen über bestimmte Themen“ stecke „der Anspruch auf absolute Wahrheit“. Doch den Umgang „mit dem Problem des Klimawandels“ empfindet der 61jährige als „zu großen Teilen einfach extrem lächerlich, unwirksam, dumm, selbstzerstörerisch, extrem am Ziel vorbei“. Wenn man indes darüber spreche, werde „man wie vor hunderten von Jahren exkommuniziert“.
Nuhr: „Diese Art von religiösem Umgang mit Problemen finde ich ganz widerlich. Er motiviert mich dazu, diesen Ärger auszuhalten und weiterzumachen.“ (fh)