BERLIN. Die ARD-„Tagesschau“ hat sich gegen den Vorwurf gewehrt, Wetterkarten zu manipulieren. „Das Wetter für die ‘Tagesthemen’ wird seit 2020 nicht mehr von unterschiedlichen Redaktionen und Firmen angeliefert, sondern vom ARD-Kompetenzzentrum in Frankfurt. Wir haben bei der Übernahme das komplette Design umgestellt und dem Design der ‘Tagesschau‘ angepaßt“, sagte die Leiterin der zuständigen Wetterredaktion des Hessischen Rundfunks (HR), Silke Hansen. Seitdem gebe es auch in den „Tagesthemen“ keine Wolkensymbole mehr, sondern einen Wolkenfilm und die Temperaturen würden auf einer Temperaturkarte dargestellt, wie es bei der „Tagesschau“ seit 30 Jahren gemacht werde.
Zudem verwies die „Tagesschau“ in ihrem „Faktencheck“ auf den Unterschied zwischen einer Temperatur- und einer Wetterkarte. Während eine Wetterkarte abbilde, wie das Wetter werden soll, etwa sonnig, bewölkt oder regnerisch, diene die Temperaturkarte dazu, die Gradzahlen auch farblich abzubilden. Die Skala könne dabei von Dunkelrot für hohe Temperaturen bis kaltes Blau reichen.
„Tagesschau“ ist kein unbeschriebenes Blatt
Allerdings habe nicht jede Temperatur eine eigene Farbe, außerdem werde der Farbbereich entsprechend der Jahreszeiten gewechselt. Eine Farbskala, die im Sommer und im Winter im Einsatz wäre – also von minus 20 bis plus 40 Grad – hätte laut „Tagesschau“ keine klar erkennbaren Farbunterschiede mehr. Deshalb verwende die Wetterredaktion des HR vier unterschiedliche Farbskalen, die immer einen Teil abdecken: Fünf Grad seien so im Sommer blau und im Winter gelb oder orange.
— Argo Nerd (@argonerd) April 13, 2021
Immer wieder muß sich die „Tagesschau“ Manipulationsvorwürfe anhören: Im Frühjahr vergangenen Jahres hatten Screenshots von Corona-Inzidenzkarten des Senders im Internet eine Debatte entfacht. Damals wurden Inzidenzwerte farblich neu bebildert. Galt bis Mitte März 2021 für eine Inzidenz von 50 ein weiches orange als Symbol, wurde derselbe Wert wenige Wochen später mit einem dunklen rot visualisiert. (st)