KIEW. Der ukrainische Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj hat seinen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach Kiew eingeladen. Das sagte er während eines Telefonats mit Steinmeier. Dieser bezeichnete das Telefonat als „wichtiges Gespräch“, in dem Irritationen hätten ausgeräumt werden können. Auch die gesamte Bundesregierung sei demnach „herzlich willkommen“.
Steinmeier habe Selenskyi seine „Solidarität, Respekt und Unterstützung für den mutigen Kampf des ukrainischen Volkes gegen den russischen Aggressor ausgesprochen“, heißt es aus dem Bundespräsidialamt. „Beide Präsidenten vereinbarten, in engem Kontakt zu bleiben.“ Vergangenen Monat war es zum Eklat gekommen, als der ukrainische Präsident Steinmeier wegen angeblicher Parteinahme für Rußland zur unerwünschten Person erklärte.
Ursprünglich wollte Steinmeier im April zusammen mit den Staatsoberhäuptern Estlands, Lettlands, Litauens und Polens in die ukrainische Hauptstadt reisen. Wegen seiner früheren Rolle als deutscher Außenminister wurde er jedoch ausgeladen. Daraufhin gab Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bekannt, nicht vor Steinmeier Kiew zu besuchen. (JF)