Die Krise in der Ukraine spitzt sich weiter zu. Eine Krise, die der Westen durch seine offensichtliche Schwäche erst ermöglicht hat, erklärt Chefredakteur Dieter Stein im Interview mit JF-TV. Ob Energiewende, offene Grenzen oder eine kaputtgesparte Bundeswehr: Deutschland hat außen- und sicherheitspolitisch keinerlei Gewicht mehr. Das müsse sich dringend ändern, um nicht weiter von Rußland erpressbar zu sein. „Putin zeigt, daß es mit militärischer Gewalt möglich ist, Fakten zu schaffen“, so Stein.
Es sei ein Fehler gewesen, bei der Ukraine zu hohe Erwartungen zu wecken und einen Nato-Beitritt in Aussicht zu stellen. Deutschland hätte als Vermittler auftreten und der Ukraine verdeutlichen sollen, daß Neutralität und westliche Sicherheitsgarantien besser für den Schutz des Landes seien. Die Mitgliedschaft Deutschlands in der Nato stehe nicht zur Disposition. Da Deutschland keine eigenen Atomwaffen habe, sei Deutschland „lebensnotwendig“ auf die Nato und den amerikanischen Atomwaffenschirm angewiesen, betont Stein.
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Der JF-Chefredakteur erwartet angesichts der Stärke Rußlands kein militärisches Eingreifen des Westens in der Ukraine. Die USA und die EU würden mit wirtschaftlichen Sanktionen auf die Aggressionen antworten, worauf Putins Rußland aber gut vorbereitet sei. Zudem habe die westliche Wirtschaft noch mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen und die westlichen Regierungen hätten kein Interesse daran, diese stärker zu beschädigen.
Es sei nun „allerhöchste Eisenbahn“, den Ausstieg aus Kohle und Kernkraft zur Disposition zu stellen, um so die deutsche Abhängigkeit vom russischen Erdgas zu verringern. Außenpolitisch müsse Deutschland seine Bundeswehr neu aufbauen und fest an der Seite der Nationalstaaten in Ost- und Mitteleuropa stehen. „Die deutsche Verteidigungsfähigkeit ist so auszubauen, daß wir auch wieder ernstgenommen werden“, fordert Stein.