HAMBURG. Im Zusammenhang mit der Vergewaltigung eines 15jährigen Mädchens hat die Polizei Hamburg zwölf Tatverdächtigte ermittelt. Bei neun von ihnen konnte sie den Verdacht durch Auswertung von Spermaspuren weiter erhärten.
Am Mittwoch berichtete die Bild-Zeitung, die Männer seien zwischen 17 und 21 Jahre alt. Einer der Täter soll die iranische, einer die ägyptische und ein anderer die polnische Staatsbürgerschaft besitzen. Insgesamt fünf der Täter verfügten über einen ausländischen Paß.
Im September vergangenen Jahres war ein 15jähriges Mädchen laut Staatsanwaltschaft nach einer Feier im Hamburger Stadtpark von mehreren Männern in ein Gebüsch gezerrt und vergewaltigt worden. Die Männer sollen ihre Tat gefilmt und ihr Opfer danach ausgeraubt haben.
Alle Tatverdächtigen auf freiem Fuß
Nur einer der Tatverdächtigen sei zwischenzeitlich in Untersuchungshaft genommen worden. Der zuständige Richter habe allerdings kurz darauf Haftverschonung angeordnet. Seither seien die mutmaßlichen Vergewaltiger alle auf freiem Fuß.
Der Hamburger Stadtpark war im vergangenen Jahr wiederholt Schauplatz von sogenannten „Corona-Partys“, bei denen es immer wieder zu Ausschreitungen kam. Die Ermittlungen haben sich über ein Jahr lang hingezogen. Dabei wurden über hundert Zeugen befragt, mehrere Wohnungen durchsucht und Handys beschlagnahmt.
In Deutschland werden statistisch gesehen jeden Tag zwei Mädchen oder Frauen von Männergruppen vergewaltigt. Die Täter kommen häufig aus Afghanistan, aus Syrien oder auch aus dem Irak. (fw)