BERLIN. Bund und Länder haben sich auf eine Verlängerung des Corona-Lockdowns über den 10. Januar hinaus verständigt. Die Einigung sei bei einer Schaltkonferenz der Staatskanzlei-Chefs am Samstag nachmittag erfolgt, berichtete die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Unklar sei jedoch, wie lange die Einschränkungen verlängert werden sollen.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder forderte in der Bild am Sonntag strikte Beschränkungen für weitere drei Wochen: „Der Lockdown muß bis Ende Januar verlängert werden. Vorschnelle Lockerungen würden uns wieder weit zurückwerfen.“ Auch weitere Bundesländer mit hohen Corona-Fallzahlen hätten sich in der Telefonkonferenz für einen Lockdown bis zum 31. Januar ausgesprochen, heißt es in der FAS. Andere Länder hätten zunächst nur für weitere zwei Wochen plädiert.
Entscheidung über Länge des Lockdowns fällt am Dienstag
Am Dienstag soll zwischen Kanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Länder eine endgültige Einigung erzielt werden. Strittig war unter den Staatskanzlei-Chefs laut dem Bericht besonders der Umgang mit Kitas und Schulen. Bundesländer mit hohen Fallzahlen wollen sie demnach weiter geschlossen halten, solche mit geringeren Zahlen plädieren für frühere Öffnungen bei Wechsel- oder Distanzunterricht in höheren Klassen.
Einzelne Länder hätten auch ein Vorziehen der Winterferien angeregt, die je nach Land zwischen dem 1. und 15. Februar beginnen. Zuvor hatten bereits Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und mehrere Ärztevertreter eine Verlängerung des Lockdowns gefordert.
Die deutschen Gesundheitsämter haben derweil am Sonntag 10.315 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Am Samstag waren es 12.690, die Tage zuvor 22.924 (1. Januar), 32.552 (31. Dezember), 22.459 (30. Dezember) und 12.892 (29. Dezember). Das Robert-Koch-Institut (RKI) zählt damit seit Beginn der Pandemie 1.765.666 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1.381.900 Personen an. Außerdem wurden am Sonntag 312 neue Todesfälle gemeldet. Die Gesamtzahl der an oder mit Covid-19-Verstorbenen liegt laut dem RKI nun bei 34.272 Personen. Knapp 69 Prozent von ihnen gehörten der Altersgruppe der über 80jährigen an. Rund 28 Prozent der an oder mit Covid-19-Verstorbenen waren zwischen 60 und 79 Jahren alt. (ha)