MÜNCHEN. CSU-Chef Markus Söder hat die Union vor Selbstüberschätzung im kommenden Bundestagswahlkampf gewarnt. Die guten Umfragewerte seien der Zustimmung zu Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geschuldet, die dann aber nicht zur Wahl stünde, sagte Söder am Mittwoch der Augsburger Allgemeinen.
CDU/CSU kamen in jüngsten Erhebungen auf Werte zwischen 36,5 und 40 Prozent. Damit wären sie Spitzenreiter unter den Parteien. Jedoch seien die Schätzungen „nicht so einfach auf andere Personen übertragbar“, gab Söder zu Bedenken. Mit einem anderen Kanzlerkandidaten veränderten sich diese Zahlen, prognostizierte er.
Söder will Anti-AfD-Politik
Hauptherausforderer seien für ihn die Grünen. Es werde ein „sehr ambitionierter Wettbewerb“. Wichtig sei es nun, einen „eigenen Politikansatz“ zu entwickeln, für eine liberale Demokratie und gegen die AfD. Ein Bekenntnis zu einer schwarz-grünen Koalition sei ihm aber zu vorschnell.
Die Union konzentriere sich zunächst auf ihre Aufgabe, eine moderne, digitalisierte Republik zu schaffen. Zudem müßte künftig Wirtschaftswachstum mit Klimaschutz verbunden werden. „Wir stehen für eine moderne, weltoffene und gleichzeitig bodenständige Gesellschaft“, betonte der bayrische Ministerpräsident. (zit)