BREMEN. Die Bremer Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD) hat die Abiturnoten im Fach Mathematik in ihrem Bundesland um jeweils zwei Punkte angehoben. Anlaß für diesen Schritt war der schlechte Notenschnitt der Schüler. „Wir gehen davon aus, daß es sich weniger um ein Corona-bedingtes Phänomen handelt als vielmehr um die Schwere der Aufgaben“, sagte sie der Nachrichtenagentur dpa.
Die Prüfungsaufgaben stammen aus dem zentralen Abitur-Pool der Bundesländer. Bogedan betonte, in vielen anderen Ländern seien die Aufgaben jedoch nicht ausgewählt oder sprachlich stark modifiziert worden.
Die Sozialdemokratin erklärte, sie habe schon in der Vergangenheit mit anderen Kultusministern gegen die vorgegebenen Prüfungen protestiert. Bereits im Vorjahr seien die Noten angehoben worden. In anderen Fächern sollen die Noten nicht verbessert werden.
Auch Sachsen verbessert Mathe-Noten
Anfang Juni hatten 89 Bremer Abiturienten in einem Offenen Brief eine Anhebung der Mathematiknoten gefordert. Sie beklagten den hohen Zeitdruck durch die mitunter schwer verständlichen, langen und komplexen Aufgabenstellungen, berichtete der Weser-Kurier.
Bremen steht mit der verordneten Verbesserung der Noten nicht allein. In der vergangenen Woche hatte Sachsen die Abiturnoten im Fach Mathematik um einen Punkt angehoben. Eine Auswertung habe zuvor ergeben, daß die Prüfungsergebnisse im Schnitt 0,6 Punkte schlechter als 2019 ausgefallen seien, begründete das sächsische Kultusministerium die Maßnahme.
Im Mai hatte der Deutsche Hochschulverband einen Noten-Bonus für die Abiturprüfungen gefordert, falls die Noten in diesem Jahr infolge der Corona-Krise schlechter ausfallen als im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Es müsse berücksichtigt werden, unter welchen Bedingungen die Prüfungen in diesem Jahr stattfänden. (ag)