BERLIN. Die Grünen haben von der Bundesregierung während der Corona-Krise Schutz und Unterstützung für die Minderheit der Roma in Europa gefordert. „Die Bundesregierung, die in zehn Wochen den EU-Ratsvorsitz übernimmt, muß die Wahrung von Rechtsstaatlichkeit, Menschen- und Minderheitenrechten ganz oben auf die Agenda setzen“, verlangte die menschenrechtspolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Margarete Bause, gegenüber dem Tagesspiegel.
Die Bundesregierung hatte zuvor in einer Antwort auf eine Anfrage des Grünen-Bundestagsabgeordneten Manuel Sarrazin erklärt, Zigeuner in Südosteuropa durch Hilfslieferungen zu unterstützen. Darin seien unter anderem Grundnahrungsmittel sowie Sanitär- und Hygieneprodukte enthalten.
Grünen-Abgeordneter: Hilfen reichen nicht aus
Zudem würden durch Zahlungen aus Deutschland Schutzkleidung in Bosnien und Herzegowina für Flüchtlingslager gekauft. „Roma-Künstlerinnen und -Künstler, die in der aktuellen Krise ohne Engagement sind und dies möglicherweise für lange Zeit bleiben werden“, erhielten ebenfalls Hilfe von der Bundesregierung.
Sarrazin kritisierte diese Maßnahmen als unzureichend. Aufgrund der „dramatischen Alltagsituation vor Ort“ sei das jedoch bei Weitem nicht genug. (ag)